Die Bundeswehr will am Mittwoch das in Israel beschaffte Raketenabwehrsystem »Arrow 3« in Betrieb nehmen. Dazu wird auf dem Fliegerhorst Holzdorf der erste Schritt gemacht. Der Militärflughafen gehört zum Bundeswehrstandort Schönewalde und liegt am Dreiländereck von Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen.
Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Holger Neumann, und Rüstungsstaatssekretär Jens Plötner werden die sogenannte Anfangsbefähigung des in Israel beschafften Waffensystems erklären, wie die Luftwaffe erklärte.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird ebensowenig wie Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) an der Inbetriebnahme teilnehmen, wie »Euractiv« berichtet. Das Verteidigungsministerium sagte der »Jüdischen Allgemeinen«, Pistorius könne den Termin in Holzdorf nicht persönlich wahrnehmen, weil aktuell Sitzungswoche im Bundestag sei, an der der Minister teilnehme - »insbesondere dann, wenn Vorhaben des eigenen Ressorts auf der Tagesordnung stehen«, so ein Sprecher.
Aus dem Kanzleramt hieß es auf Nachfrage der »Jüdischen Allgemeinen«, eine Teilnahme von Merz sei nie geplant gewesen. Eine mögliche Teilnahme des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Carsten Breuer, werde »im Lichte der hohen Termindichte in dieser Woche kurzfristig entschieden«, so das Ministerium am Dienstag.
Die Beschaffung des israelischen Flugabwehrsystems ist eine Reaktion auf die Bedrohung durch Russland. Arrow 3 soll dabei eine Lücke in der Abwehr schließen. Die Bundeswehr erstmals die Fähigkeit zur Bekämpfung von anfliegenden ballistischen Flugkörpern außerhalb der Erdatmosphäre. dpa/ja