Palästinensische Terroristen werden nach Angaben des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan in der Türkei medizinisch versorgt. »In meinem Land werden derzeit mehr als 1000 Mitglieder der Hamas in unseren Krankenhäusern behandelt«, sagte er am Montag in Ankara bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis.
Zum wiederholten Mal bezeichnete Erdogan die Terrorgruppe Hamas als Widerstandsorganisation. Sie kämpfe dafür, »ihr eigenes Territorium und ihr Volk zu schützen«, so Erdogan. Nähere Angaben dazu, wo die Hamas-Mitglieder verwundet wurden oder wie sie in die Türkei gelangten, machte Erdogan nicht.
Tatsächlich missbraucht die Hamas ihre eigene Bevölkerung als lebenden Schutzschild. Immer wieder brachten die Terroristen die Bewohner Gazas in Gefahr, indem sie Israel attackierten, um sich dann hinter und unter ihnen zu verschanzen. Zuletzt geschah dies am 7. Oktober. Die Massaker der Hamas an diesem Tag markierten den Beginn des aktuellen Krieges.
»Blutig und provozierend«
Sowohl Erdogan als auch Mitsotakis sprachen sich für einen Waffenstillstand aus, aber auch unterschiedliche Sichtweisen kamen zutage. Mitsotakis betonte, sein Land unterstütze wie die Türkei eine Zweistaatenlösung, betonte jedoch, dass Israel jedes Recht gehabt habe, sich gegen den blutigen und provozierenden Angriff von Terroristen auf seinem Staatsgebiet zu verteidigen.
Die Türkei und Griechenland hatten in jüngster Vergangenheit beschlossen, ihre angespannten Beziehungen wieder zu verbessern. Erdogan hatte Mitsotakis erst im Dezember in Athen getroffen. Damals vereinbarten die beiden eine verstärkte Zusammenarbeit etwa in Tourismus, Handel und Migration. dpa/ja