Umstrittener Social Media Post

Makkabi Deutschland will Mazraoui zum Gespräch treffen

Bayern-Profi Mazraoui und Makkabi Deutschland-Chef zeigen sich gesprächsbereit Foto: picture alliance

In der Debatte um einen Pro-Hamas-Social-Media-Beitrag von Noussair Mazraoui will Makkabi Deutschland auf den Fußballprofi des FC Bayern zugehen. »Wir würden gern mit ihm sprechen, wir würden uns sehr gern mit ihm an den Tisch setzen«, sagte Makkabi-Präsident Alon Meyer der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Demnach soll der Dialog über den Makkabi-Ortsverein in München initiiert werden.

Der 25 Jahre alte Mazraoui hatte allerdings schon zuvor Gesprächsbereitschaft angemeldet. Nach »FAZ«-Informationen organisiere der FC Bayern bereits ein Gespräch mit einem Vertreter der jüdischen Gemeinde Deutschlands - der Vorschlag dazu soll vom marokkanischen Nationalspieler selbst in einem Gespräch mit Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen am vergangenen Mittwoch gekommen sein.

Beim Bankett des FC Bayern nach dem Champions League-Spiel am Mittwoch in Istanbul kam Vorstandschef Jan-Christian Dreesen ohne Umschweife auf das Thema zu sprechen. Man habe zuletzt viel außerhalb des Sports lesen können, sagte Dreesen am Saal-Mikrofon gleich zu Beginn seiner Rede. Gemeint war die heikle Personalie Noussair Mazraoui. 

Der Marokkaner, der beim 3:1 in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul wieder in die Startformation gerückt war, hatte viel Kritik durch seinen Pro-Hamas-Social-Media-Beitrag hervorgerufen. Im Kader des FC Bayern durfte er bleiben.

Mazraoui saß an einem Tisch zusammen mit dem israelischen Torhüter Daniel Peretz

»Wir wollen unseren Spieler Noussair Mazraoui natürlich in unsere Mannschaft voll integrieren. Es wird weitere Gespräche geben«, sagte Dreesen. Mazraoui saß bei der nächtlichen Runde an einem Tisch zusammen mit dem israelischen Torhüter Daniel Peretz.

Mazraoui hatte in den sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wurde. In der nach dem Gespräch mit der Bayern-Spitze am Freitag verbreiteten Club-Mitteilung hieß es unter anderem, Mazraoui verurteile »jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation«. Auf Sanktionen gegen Mazraoui hatte die Bayern-Führung verzichtet.

Daraufhin hatte Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland erklärt, er habe von Mazraoui erwartet, dass »ein Fußballprofi, der auch eine Vorbildfunktion hat, vor diesem Hintergrund unmissverständlich den Hamas-Terror verurteilt, sich zum Existenzrecht Israels bekennt und Antisemitismus auf deutschen Straßen ablehnt«.

Spieler ist offenbar gesprächsbereit

Solche expliziten Aussagen waren in dem vom Club verbreiteten Statement Mazraouis nicht enthalten. Wohl auch deshalb forderte Schuster via »Süddeutsche Zeitung« am Montag »sichtbar harte Konsequenzen gegenüber dem Spieler«.

»Das, was bisher geschehen ist, ist nicht des FC Bayern würdig«, meinte nun Meyer: »Man kann nicht auf der einen Seite sagen, wie stark die Verbindung zwischen dem FC Bayern München und der israelischen Gemeinde ist und dann so handeln.«

Am Freitag hatte der Zentralrat der Juden die milde Reaktion des FC Bayern »auch mit Blick auf die stets klare Haltung des Vereins« noch als »angemessen« eingestuft. Eine Nachfrage der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, warum die Forderungen nach harten Konsequenzen (Schuster) nicht schon am Freitag formuliert worden seien, ließ der Zentralrat der Juden in Deutschland am Dienstag laut »FAZ« unbeantwortet.

Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024