Hannover

Luther-Statue mit Augenbinde

Luther-Denkmal vor der zentralen Marktkirche Foto: dpa

Evangelische Theologen aus Hannover haben am Mittwoch dem Luther-Denkmal vor der zentralen Marktkirche in der Stadt die Augen verbunden.

Die Aktion am Jahrestag der Reichspogromnacht solle an die Judenfeindlichkeit Martin Luthers (1483–1546) erinnern und zum Einsatz gegen Antisemitismus auffordern, sagte die kirchliche Beauftragte für Kirche und Judentum, Ursula Rudnick.

Gemeinsam mit Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann legte sie der Statue des Reformators eine Augenbinde aus gelbem Stoff an. Auch der hannoversche Landesbischof Ralf Meister beteiligte sich an der Aktion.

An der Veranstaltung nahmen auch jüdische Repräsentanten teil, unter anderem der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Niedersachsens, Michael Fürst.

verblendung Rudnick sagte, die Augenbinde sei Ausdruck von Luthers Blindheit und Verblendung gegenüber den Juden und dem Judentum. Seine judenfeindlichen Schriften seien insbesondere Ende des 19. Jahrhunderts und im Nationalsozialismus von Christinnen und Christen sowie Kirchenleitungen aufgegriffen worden, um den eigenen Antisemitismus zu legitimieren.

»Die Kirche trägt die Verantwortung für die Schuld der vorangegangenen Generationen und die in ihrem Namen begangenen Untaten und Verbrechen.«

Die Theologin rief dazu auf, vor allem bei den Feiern zum 500. Reformationsjubiläum kritisch mit dem judenfeindlichen Erbe des Reformators Luther umzugehen. Aufgabe sei es, »jeder Form von Judenfeindschaft und -verachtung zu widerstehen und ihr entgegenzutreten«. epd

Luxemburg

Kallas: EU-Sanktionen gegen Israel bleiben auf dem Tisch

Die EU-Außenbeauftragte will die Vorschläge für Strafmaßnahmen vorerst nicht zurückziehen - der CDU-Politiker Armin Laschet nennt Kaja Kallas deswegen »unbedarft«

von Michael Thaidigsmann  20.10.2025

Hamburg

Entwürfe für Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge werden ausgestellt

Wie soll Hamburgs neues jüdisches Wahrzeichen aussehen? Kürzlich wurde der Sieger eines Architektenwettbewerbs zum Wiederaufbau der früheren Synagoge gekürt. Nun zeigt Hamburg alle eingereichten Entwürfe

 20.10.2025

Berlin

CDU-Chef Merz: »Es wird keine Zusammenarbeit mit der AfD geben«

Es klingt wie eine Drohung: CDU-Chef Merz nennt die zumindest in Teilen rechtsextremistische AfD den wahrscheinlichen Hauptgegner im Wahljahr 2026. Wen die CDU so einstufe, den bekämpfe sie wirklich, sagt der Kanzler

 20.10.2025

Meinung

Warum ich Angst vor der politischen Linken habe

Dass Links bedeutet, sich für mit sozialem Gewissen für die Schwachen einzusetzen, gehört längst der Vergangenheit an

von Michel Ronen  20.10.2025

Berlin

»Ich bediene keine Zionisten«: Paar aus Café geworfen

Das »K-Fetisch«, das von einem »linken, trans* und nichtbinärem Kollektiv« betrieben wird, war früher ein Treffpunkt auch für linke Israelis. Heute sorgt dort ein T-Shirt mit hebräischer Aufschrift für Ärger

 20.10.2025

Berlin

Klein: Medien brauchen Ansprechpartner für Antisemitismus

Judenhass ist in Deutschland so präsent wie seit Jahren nicht. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung sieht hier einen Beratungsbedarf für Medienhäuser

 20.10.2025

Florida

»Die Zeit der ungestraften Israel-Boykotte ist vorbei«

Der US-Bundesstaat geht gegen Israel-Boykotteure weltweit vor: Florida verbietet seinen öffentlichen Einrichtungen die Zusammenarbeit mit Regierungen, Universitäten und Unternehmen, die BDS propagieren

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025

»Brandmauer«

Internationales Auschwitz Komitee empört über neue Diskussion

Früherer einflussreiche Unionspolitiker hatten sich für eine neue Strategie im Umgang mit der AfD ausgesprochen

 19.10.2025

Schwerpunkt-Thema

Wie stark bleibt der Antisemitismus?

Die Zahlen von judenfeindlichen Vorfällen sind hoch. Fachleute zeigen sich abwartend bis skeptisch, wie die weitere Entwicklung sein wird

von Leticia Witte  19.10.2025