Rom

Lage in Israel prägt Gedenken an Juden-Deportation in Rom

Gedenken in Rom: Victor Fadlun, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, mit Bürgermeister Roberto Gualtieri (r.) Foto: IMAGO/Pacific Press Agency

Der Nahost-Krieg hat das Gedenken an die Räumung des jüdischen Ghettos in Rom vor 80 Jahren geprägt. »Dies sind dramatische Tage nach den schrecklichen Angriffen der Hamas auf Israel«, sagte Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri am Montagabend im historischen Wohnviertel der Juden in Rom. Auch vor 80 Jahren seien ganze Familien mit Gewalt aus ihren Häusern geschafft geworden. Gualtieri drückte seine Solidarität mit Israel und der jüdischen Gemeinde in Italiens Hauptstadt aus.

Die Gedenkveranstaltung fand bei strömendem Regen nahe der Synagoge in Rom in Anwesenheit von Staatspräsident Sergio Mattarella sowie Überlebenden des Holocausts statt. Im Publikum erzählten Angehörige der jüdischen Gemeinde von Freunden und Verwandten in Israel. Eine Frau sagte, sie denke jetzt vor allem an die Geiseln, die die Terrororganisation Hamas verschleppt hat.

Zeichen der Nähe

Zu Beginn des Gedenkens legte Mattarella einen Kranz an der Synagoge nieder. An den Präsidenten gewandt sagte Oberrabbiner Riccardo Di Segni, er interpretiere dessen Anwesenheit als Zeichen der Nähe der staatlichen Institutionen, die eine entschlossene Antwort auf alle »Verzerrungen« geben müssten. Damals wie heute gebe es politische und sogar theologische Unterstützung für Terrorismus.

Die jährliche Veranstaltung organisieren die Stadt Rom, die jüdische Gemeinde sowie die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio. Auch Vertreter anderer Religionen waren am Montagabend anwesend, darunter der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi.

Am 16. Oktober 1943 - einem Schabbat - deportierten deutsche NS-Besatzer rund 1000 Menschen aus dem jüdischen Ghetto in Rom. Sie wurden in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Nur 16 überlebten. kna

Berlin

Bundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein

Nach dem massiven iranischen Raketenangriff auf Israel reagiert die Bundesregierung diplomatisch. Über weitere Maßnahmen will sie sich mit Partnern auf internationaler Ebene abstimmen

 02.10.2024

7. Oktober 2023

Friedman: Deutsche haben nach Hamas-Angriff empathielos reagiert

Es kann kein jüdisches Leben in der Moderne geben, wenn Juden ihren Anspruch aufgeben müssen, sich frei zeigen zu können, betont der Publizist

 02.10.2024

Berlin

RIAS-Chef: Genozidale Gewalt der Hamas-Massaker wird geleugnet

Eine Ächtung und Bekämpfung des Judenhasses fordert Benjamin Steinitz

 02.10.2024

Berlin

Scholz äußert sich zu Irans Angriff auf Israel

Zuvor hatte sich bereits Außenministerin Baerbock geäußert

 02.10.2024

Reaktionen

»Jeder kann sehen, was für ein Terrorstaat das ist«

Neben Appellen für eine Deeskalation fordern Politiker im In- und Ausland härtere Schritte gegen die Islamische Republik, bis hin zu Sanktionen

von Michael Thaidigsmann  02.10.2024 Aktualisiert

Bundesarchiv

Die rettende Liste: Zum 50. Todestag von Oskar Schindler

Der Fabrikant Oskar Schindler war erst Nationalsozialist. Doch dann rettete er Hunderte Juden in der NS-Zeit vor der Ermordung. An seinen Nachlass in einem Koffer erinnert jetzt das Bundesarchiv

von Verena Schmitt-Roschmann  02.10.2024

Frankfurt am Main

Becker will Verbot anti-israelischer Demo am 7. Oktober

Palästinenser wollen am Jahrestag der Hamas-Massaker demonstrieren

 02.10.2024

Nahost

Außenministerin Baerbock schlägt neue Töne an

Terrorchef Nasrallah war bei einem israelischen Luftangriff getötet worden – die Reaktion der Politikerin sorgte für einen Eklat

 02.10.2024 Aktualisiert

Washington D.C.

Walz kritisiert Trumps Ausstieg aus dem Iran-Deal

Der Republikaner sei nicht die Person, die in diesem Moment gebraucht werde, sagt der Vizepräsidentschaftskandidat

 02.10.2024