Prozess

KZ-Überlebender: In Stutthof roch es nach verbranntem Fleisch

Dominik Groß, Vorsitzender Richter, geht vor Beginn des Prozesstages in den Gerichtssaal im Landgericht Itzehoe (15. Februar 2022). Foto: picture alliance/dpa/dpa Pool

Ein Überlebender des Konzentrationslagers Stutthof hat im Prozess gegen eine ehemalige Sekretärin der Lagerkommandantur von sadistischen Grausamkeiten berichtet. Abraham Koryski (94) sagte, er sei als Jugendlicher von September 1944 bis Ende Januar 1945 in dem Lager bei Danzig inhaftiert gewesen.

VIDEOZUSCHALTUNG Gleich bei der Ankunft habe er einen Geruch nach verbranntem Fleisch wahrgenommen. »Ihr werdet zu diesem Geruch werden«, habe das Wachpersonal gesagt. Es habe von Anfang an Prügel gegeben. Mehrfach habe er Hinrichtungen beobachtet, sagte der 94-Jährige, der am Dienstag per Video aus Israel in den Prozess im Landgericht Itzehoe zugeschaltet wurde.

Die angeklagte KZ-Sekretärin Irmgard F. soll von Juni 1943 bis April 1945 als Zivilangestellte in der Kommandantur des deutschen Konzentrationslagers gearbeitet haben. Die Staatsanwaltschaft wirft der 96-Jährigen vor, durch ihre Schreibarbeit Beihilfe zum systematischen Mord an über 11 000 Gefangenen geleistet zu haben.

Die meisten Häftlinge seien verhungert, sagte Koryski. Jeder Tag habe damit begonnen, die Leichen der in der Nacht Gestorbenen aus der Baracke zu schaffen. Es seien aber auch Menschen vergast oder Opfer sadistischer Aktionen geworden. Er habe gesehen, wie der Lagerälteste - ein Häftling im Dienste der SS - einen Gefangenen von seinem Hund zerfleischen ließ. dpa

Hessen

»Pro-palästinensische« Demonstranten attackieren jüdische Aktivisten

Bei den Angegriffenen handelt es um Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Frankfurt

 23.08.2025

Vorwürfe

»Es gibt keine Hungersnot in Gaza. Es gibt keine Politik des Aushungerns«

Israel weist die Erklärung einer Hungersnot in Teilen des Gazastreifens zurück. Regierungschef Netanjahu bezeichnet gegenteilige Berichte als Lüge

von Eva Krafczyk  22.08.2025

Auschwitz-Prozess

Kein einziges menschliches Wort

Vor 60 Jahren fiel das Urteil gegen 20 NS-Verbrecher in Frankfurt. Sie zeigten keine Reue

von Christoph Arens, Mascha Malburg  22.08.2025

Meinung

Embargo gegen Israel: Merz´ gefährliche Botschaft

Die Bundesregierung hat ein Exportverbot für Waffen an Israel verhängt und sendet damit fatale Signale: An Israel, an die Hamas und deren Unterstützer - und an die Juden in Deutschland

von Remko Leemhuis  22.08.2025

Berlin

Weimer warnt vor wachsender Ausgrenzung jüdischer Künstler

Jüdische Künstlerinnen und Künstler in Deutschland haben zunehmend mit Anfeindungen und Ausgrenzungen zu kämpfen. Kulturstaatsminister Weimer und der israelische Botschafter wollen zusammen dagegen vorgehen

von Daniel Zander  22.08.2025

Berlin

»In der Schule in Teheran musste ich beim Morgenappell ›Tod Israel‹ rufen«

Eine Lehrerin brachte ihm Verantwortung für jüdisches Leben bei: Grünen-Politiker Omid Nouripour hat einen ungewöhnlichen Weg zur Integration hinter sich. Er fordert mehr Einsatz für Migranten

 22.08.2025

Berlin

Ahmad Mansour kritisiert Begriff »antimuslimischer Rassismus«

Für den Islamismus-Experten handelt es sich um einen gefährlichen Kampfbegriff. Er tabuisiere Islamkritik und erkläre Muslime zu Opfern. Doch anders als Juden könnten sie in Deutschland sicher leben

von Gottfried Bohl  22.08.2025

Berlin

300 Wissenschaftler fordern Boykott israelischer Universitäten

Auch »Völkermord« wird Israel in dem Schreiben vorgeworfen. Der Terror der Hamas wird hingegen nicht erwähnt

 22.08.2025

Beirut

Entwaffnung im Libanon: Erste Aktion in palästinensischem Lager

Ministerpräsident Nauaf Salam begrüßt den »Beginn des palästinensischen Waffenübergabeprozesses«

 22.08.2025