Antisemitismus

Kothaufen-Emoji als Antwort

Foto: picture alliance / photothek

Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, appelliert an die Verantwortlichen von Twitter, Anfragen von Behörden zu Antisemitismus angemessen zu behandeln. Auch ihre Behörde habe auf eine Anfrage an die Adresse press@twitter.com zum Phänomen wachsender antisemitischer Äußerungen auf dem Mikrobloggingdienst als Antwort lediglich ein Fäkalien-Emoji erhalten, erklärte Leutheusser-Schnarrenberger am Dienstag in Düsseldorf.

Am Sonntag hatte Twitter-Inhaber Elon Musk auf der Plattform angekündigt, künftig alle Presseanfragen mit einem Kothaufen-Emoji zu beantworten.

Fragwürdig Twitters Chef-Etage scheine sich der Lage auf der eigenen Plattform nicht bewusst zu sein, wenn nun auch Presseanfragen oder Anliegen staatlicher Stellen mit Klamauk beantwortet würden, kritisierte die NRW-Beauftragte. »Ich fordere die Unternehmensführung auf, sich dem Thema Antisemitismus auf der Plattform anzunehmen und ihrer Verantwortung gerecht zu werden.« Dazu gehöre auch, erreichbare Ansprechpartner zu benennen und die Content-Moderation nicht ausschließlich fragwürdigen Automatismen zu überlassen.

Leutheusser-Schnarrenberger sprach von einer ernsten Lage in den Social Media Diensten. »Antisemitische Inhalte auf Social-Media-Plattformen nehmen auch nach der Corona-Pandemie weiter zu.« Nur mit rechtlichen Regelungen allein sei dem Phänomen nicht zu begegnen. »Auch mit den Plattformen müssen wir in den intensiven Dialog gehen. Das ist bislang sehr zäh.« epd

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025

Hamburg

Mutmaßlicher Entführer: Mussten im Block-Hotel nichts zahlen

Der israelische Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

 16.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Anschlag geplant? 21-Jähriger reiste legal ein

Mit einem Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem in Vorbereitungshaft genommenen Mann werden Details bekannt

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025