Meinung

Kölner Klagen

Eine Person mit Davidstern-Lätzchen zerteilt ein palästinensisches Kind mit Messer und Gabel. Daneben steht ein Glas Blut. Diese Karikatur war an der sogenannten Klagemauer vor dem Kölner Dom zu sehen. Das ist keine Israelkritik, sondern lupenreiner Antisemitismus. Das sehen nicht nur zahlreiche Kölner Bürger so, die Anzeige erstatteten, sondern auch die Rats-Fraktionen von Grünen und Linken – und die sind sonst nicht dafür berühmt, voreilig die Antisemitismuskeule herauszuholen. Dennoch erwägt die Kölner Staatsanwaltschaft, die Anzeigen abzuweisen. Begründung: Der normale Bürger erkenne in der Karikatur lediglich polemische Kritik an Israels Armee. Sie sei deshalb kein volksverhetzender Angriff auf eine inländische Bevölkerungsgruppe – ergo: deutsche Juden. Diese Beurteilung ist grotesk. Sie widerspricht der Forschung über antisemitische Stereotype ebenso wie der EU-Definition zum Unterschied zwischen Israelkritik und Antisemitismus. Kleiner Tipp: Bevor sie der Domstadt die nächste bundesweite Blamage einbringen, sollten sich Kölns Staatsanwälte von jemandem helfen lassen, der sich auskennt.

Der Autor ist stellvertretender Leiter von www.ksta.de, dem Internetauftritt des Kölner Stadtanzeigers.

Hamburg

Entwürfe für Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge werden ausgestellt

Wie soll Hamburgs neues jüdisches Wahrzeichen aussehen? Kürzlich wurde der Sieger eines Architektenwettbewerbs zum Wiederaufbau der früheren Synagoge gekürt. Nun zeigt Hamburg alle eingereichten Entwürfe

 20.10.2025

Berlin

CDU-Chef Merz: »Es wird keine Zusammenarbeit mit der AfD geben«

Es klingt wie eine Drohung: CDU-Chef Merz nennt die zumindest in Teilen rechtsextremistische AfD den wahrscheinlichen Hauptgegner im Wahljahr 2026. Wen die CDU so einstufe, den bekämpfe sie wirklich, sagt der Kanzler

 20.10.2025

Meinung

Warum ich Angst vor der politischen Linken habe

Dass Links bedeutet, sich für mit sozialem Gewissen für die Schwachen einzusetzen, gehört längst der Vergangenheit an

von Michel Ronen  20.10.2025

Berlin

»Ich bediene keine Zionisten«: Paar aus Café geworfen

Das »K-Fetisch«, das von einem »linken, trans* und nichtbinärem Kollektiv« betrieben wird, war früher ein Treffpunkt auch für linke Israelis. Heute sorgt dort ein T-Shirt mit hebräischer Aufschrift für Ärger

 20.10.2025

Berlin

Klein: Medien brauchen Ansprechpartner für Antisemitismus

Judenhass ist in Deutschland so präsent wie seit Jahren nicht. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung sieht hier einen Beratungsbedarf für Medienhäuser

 20.10.2025

Florida

»Die Zeit der ungestraften Israel-Boykotte ist vorbei«

Der US-Bundesstaat geht gegen Israel-Boykotteure weltweit vor: Florida verbietet seinen öffentlichen Einrichtungen die Zusammenarbeit mit Regierungen, Universitäten und Unternehmen, die BDS propagieren

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025

»Brandmauer«

Internationales Auschwitz Komitee empört über neue Diskussion

Früherer einflussreiche Unionspolitiker hatten sich für eine neue Strategie im Umgang mit der AfD ausgesprochen

 19.10.2025

Schwerpunkt-Thema

Wie stark bleibt der Antisemitismus?

Die Zahlen von judenfeindlichen Vorfällen sind hoch. Fachleute zeigen sich abwartend bis skeptisch, wie die weitere Entwicklung sein wird

von Leticia Witte  19.10.2025

Berlin

Bündnis gegen Antisemitismus übergibt Aktionsplan an Bundestag

Mehr als 250 Organisationen und Prominente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wenden sich gegen Judenhass – und an die Politik

 19.10.2025