Meinung

Kölner Klagen

Eine Person mit Davidstern-Lätzchen zerteilt ein palästinensisches Kind mit Messer und Gabel. Daneben steht ein Glas Blut. Diese Karikatur war an der sogenannten Klagemauer vor dem Kölner Dom zu sehen. Das ist keine Israelkritik, sondern lupenreiner Antisemitismus. Das sehen nicht nur zahlreiche Kölner Bürger so, die Anzeige erstatteten, sondern auch die Rats-Fraktionen von Grünen und Linken – und die sind sonst nicht dafür berühmt, voreilig die Antisemitismuskeule herauszuholen. Dennoch erwägt die Kölner Staatsanwaltschaft, die Anzeigen abzuweisen. Begründung: Der normale Bürger erkenne in der Karikatur lediglich polemische Kritik an Israels Armee. Sie sei deshalb kein volksverhetzender Angriff auf eine inländische Bevölkerungsgruppe – ergo: deutsche Juden. Diese Beurteilung ist grotesk. Sie widerspricht der Forschung über antisemitische Stereotype ebenso wie der EU-Definition zum Unterschied zwischen Israelkritik und Antisemitismus. Kleiner Tipp: Bevor sie der Domstadt die nächste bundesweite Blamage einbringen, sollten sich Kölns Staatsanwälte von jemandem helfen lassen, der sich auskennt.

Der Autor ist stellvertretender Leiter von www.ksta.de, dem Internetauftritt des Kölner Stadtanzeigers.

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Entscheidung

Waffen an Israel: Berliner Gericht weist Klagen ab

Sechs überwiegend in Gaza wohnende Personen klagten in zwei Fällen gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel. Das Berliner Verwaltungsgericht sieht die Klagen als unzulässig an

 13.11.2025