Halle

Klein warnt vor Normalisierung judenfeindlicher Gewalt

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Foto: picture alliance/dpa

Judenfeindliche Gewalt darf nach Einschätzung des Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, nicht normalisiert werden. Eine wachsende Zahl von Menschen in Deutschland halte es auf fatale Weise für legitim, den hier lebenden Jüdinnen und Juden Verantwortung für die Gewalt im Nahen Osten zuzusprechen, sagte Klein der in Halle erscheinenden »Mitteldeutschen Zeitung«.

»Diese kollektive Inhaftungnahme entspricht einem gängigen antisemitischen Muster. Und dieser Antisemitismus ist gefährlich und allzu oft gewaltbereit«, so Klein.

Lesen Sie auch

Der Antisemitismus-Beauftragte äußerte sich vor dem Beginn eines Prozesses um den Angriff auf einen jüdischen Studenten in Berlin. Lahav Shapira, Bruder des Comedians Shahak Shapira, war vergangenes Jahr in Berlin von einem Kommilitonen überfallen und verprügelt worden. Dabei erlitt er Knochenbrüche im Gesicht und eine Gehirnblutung.

Nach Einschätzung der Generalstaatsanwaltschaft handelte es sich um ein antisemitisches Motiv. Auch gebe es einen Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt.

Der Prozess beginnt am kommenden Dienstag, den 8. April, in Berlin. Klein sagte der Zeitung, er sei überzeugt, dass das Gericht »ein gutes und gerechtes Urteil« sprechen werde. kna

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Meinung

Die neue AfD-Jugendpartei ist kein bisschen weniger extrem

Die »Junge Alternative« wurde durch die »Generation Deutschland« abgelöst. Doch die Neuordnung der AfD-Jugendorganisation diente keineswegs ihrer Entradikalisierung

von Ruben Gerczikow  02.12.2025

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin

Steinmeier erinnert an Stiftungsgründung für NS-Zwangsarbeiter

Im Jahr 2000 gründeten die deutsche Wirtschaft und der Bund nach langem Vorlauf die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Millionen NS-Opfer erhielten zumindest einen symbolischen Betrag

 02.12.2025

Rechtsextremismus

Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress 

Wer steckt hinter dem mysteriösen Auftritt des Mannes, der mit einer Rede im Hitler-Stil den Gründungskongress der AfD-Jugend aufmischte? Ihm droht der Parteiausschluss

von Jörg Ratzsch  01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

München

Hugendubel streicht antisemitisches Kinderbuch aus Sortiment

»Sofort nach Kenntnisnahme über dessen Existenz« sei das Malbuch entfernt worden, heißt es aus dem Unternehmen

 01.12.2025