Halle

Klein warnt vor Normalisierung judenfeindlicher Gewalt

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Foto: picture alliance/dpa

Judenfeindliche Gewalt darf nach Einschätzung des Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, nicht normalisiert werden. Eine wachsende Zahl von Menschen in Deutschland halte es auf fatale Weise für legitim, den hier lebenden Jüdinnen und Juden Verantwortung für die Gewalt im Nahen Osten zuzusprechen, sagte Klein der in Halle erscheinenden »Mitteldeutschen Zeitung«.

»Diese kollektive Inhaftungnahme entspricht einem gängigen antisemitischen Muster. Und dieser Antisemitismus ist gefährlich und allzu oft gewaltbereit«, so Klein.

Lesen Sie auch

Der Antisemitismus-Beauftragte äußerte sich vor dem Beginn eines Prozesses um den Angriff auf einen jüdischen Studenten in Berlin. Lahav Shapira, Bruder des Comedians Shahak Shapira, war vergangenes Jahr in Berlin von einem Kommilitonen überfallen und verprügelt worden. Dabei erlitt er Knochenbrüche im Gesicht und eine Gehirnblutung.

Nach Einschätzung der Generalstaatsanwaltschaft handelte es sich um ein antisemitisches Motiv. Auch gebe es einen Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt.

Der Prozess beginnt am kommenden Dienstag, den 8. April, in Berlin. Klein sagte der Zeitung, er sei überzeugt, dass das Gericht »ein gutes und gerechtes Urteil« sprechen werde. kna

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025

Washington D.C.

USA verhängen Einreisestopp für Inhaber palästinensischer Dokumente

Zur Begründung heißt es, in den palästinensischen Gebieten seien mehrere von den USA als Terrororganisationen eingestufte Gruppen aktiv, die auch US-Bürger getötet hätten

 17.12.2025

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025

Hamburg

Mutmaßlicher Entführer: Mussten im Block-Hotel nichts zahlen

Der israelische Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

 16.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025