Berlin

»Klare Worte im Kampf gegen Rechtspopulismus«

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und der Künstler Anselm Kiefer sind am Samstag vom Jüdischen Museum Berlin mit dem Preis für Verständigung und Toleranz ausgezeichnet worden.

Überreicht wurden die Auszeichnungen am Abend im Beisein von mehr als 300 Gästen vom Geschäftsführenden Direktor des Museums, Martin Michaelis. Michaelis sagte zur Begründung, Heiko Maas habe »schon früh klare Worte im Kampf gegen den erstarkenden Rechtspopulismus« gefunden. Sein politisches und persönliches Engagement gegen Antisemitismus und sein »unermüdliches öffentliches Eintreten für jüdisches Leben in Deutschland« hätten die Jury sehr beeindruckt.

anitsemitismus Maas sagte, es sei ihm eine Ehre, den Preis entgegennehmen zu dürfen. Die Auszeichnung sei für ihn etwas Besonderes – er betrachte sie aber auch als »Aufgabe, weiter mein Mögliches für eine offene Gesellschaft zu geben«, betonte der Bundesaußenminister. Die Gesellschaft müsse sich gegen Hass immunisieren, um die Wurzeln von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus zu kappen. Dabei komme dem Kampf gegen das Vergessen eine zentrale Rolle zu.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bund und Länder hätten sich darauf verständigt, bis zu 60 Millionen Euro für den dauerhaften Erhalt der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau aufzubringen. »75 Jahre nach der Befreiung ist es angebracht, ein Zeichen zu setzen, dass Deutschland auch in Zukunft zu seiner historischen Verantwortung steht«, sagte Maas im Hinblick auf den Holocaust.

Der Künstler Anselm Kiefer wird für seine »monumentalen Arbeiten« geehrt, mit denen er bereits 1969 das Schweigen der Deutschen über den Nationalsozialismus und die Schuld am Holocaust gebrochen habe. Mit seinen Werken habe er nicht nur die Kunstwelt begeistert, »sondern auch die jüdische Kultur als festen Bestandteil der deutschen Gesellschaft ins kollektive Gedächtnis zurückgeholt«, urteilte die Jury.

Auf der Museumsgala hielt die Publizistin Carolin Emcke die Laudatio auf Maas. Der Autor und Filmemacher Alexander Kluge würdigte Kiefer.

Preisträger Seit 2002 werden mit dem Preis Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft geehrt, »die sich auf herausragende Weise um die Förderung der Menschenwürde, der Völkerverständigung, der Integration von Minderheiten und des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht haben«.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Johannes Rau und Joachim Gauck, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie die Schauspielerin Iris Berben und der Unternehmer Hasso Plattner.  dpa/epd/ja

Nuklearprogramm

Atominspektoren der IAEA verlassen den Iran

Nach dem Krieg mit Israel setzt Teheran weiter auf Konfrontation mit der Internationalen Atomenergiebehörde

 05.07.2025

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Medien

Eurovision künftig ohne Israel?

Die Regierung droht mit der Schließung des öffentlich-rechtlichen Senders Kan. Das könnte das Aus für die Teilnahme am weltgrößten Gesangswettbewerb sein

von Sabine Brandes  04.07.2025

Berlin

Russland steuert Hetzkampagne gegen Nicholas Potter

Das Propaganda-Portal »Red« ist Treiber der Diffamierungskampagne gegen den Journalisten. Das Auswärtige Amt ist sich nun sicher, dass Russland hinter dem Portal steht

 04.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Rassistischer Polizist bleibt im Dienst

Gericht »nicht auf rechtem Auge blind«

Der Verwaltungsgerichtshof München steht in der Kritik, weil er einen ehemaligen Personenschützer von Charlotte Knobloch im Dienst belassen hat - obwohl dieser Juden in KZs wünschte. Jetzt wehrt sich das Gericht

 04.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Wie viel Migration verträgt das Klassenzimmer – und sind Grenzen nötig?

Bundesbildungsministerin Prien hält eine Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund für denkbar

 04.07.2025

Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Ausgerechnet in Adolf Hitlers Geburtsort gibt es bis dato nach Nationalsozialisten benannte Straßen. Das soll sich ändern - und trifft bei einigen Politikern auf Widerstand

 03.07.2025

Hamburg

Hamas-Anhänger tritt bei staatlich gefördertem Verein auf

Das Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland wird durch das Programm »Demokratie leben« gefördert und lud einen Mann ein, der Sinwar als »Märtyrer« bezeichnet hat

 03.07.2025