Berlin

Kindertransport-Denkmal geschändet

Das Denkmal zur Erinnerung an Kindertransporte am Berliner Bahnhof Friedrichstraße Foto: imago images/Jürgen Ritter

Unbekannte haben gestern Abend am Berliner Bahnhof Friedrichstraße das Denkmal zur Erinnerung an Kindertransporte in der NS-Zeit mit einer öligen Flüssigkeit übergossen.

Gegen 19 Uhr habe die Kuratorin der fast lebensgroß gestalteten Kindergruppe aus Bronze die Polizei alarmiert, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der Staatsschutz der Berliner Polizei ermittelt.

Das Denkmal »Züge in das Leben - Züge in den Tod« am südwestlichen Eingang des Bahnhofs erinnert an jüdische Kinder, die zwischen 1938 und 1939 mit Kindertransporten oder Kinderzügen, ohne Eltern, nach Großbritannien und in 15 weitere, meist europäische Länder, einschließlich Palästina und die USA gebracht wurden und so überleben konnten. Die Bronzeskulptur steht am authentischen Abfahrtsort der Kinder.

RETTUNG Das britische Parlament entschied am 21. November 1938 über die unbegrenzte Aufnahme von Kindern aus Deutschland, Österreich und später der Tschechoslowakei sowie aus Polen. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs reisten fast 10.000 Kinderflüchtlinge über die Niederlande, meistens von Hoek van Holland, nach Großbritannien ein.

Einen Tag später, am 22. November 1938, entschied auch das belgische Parlament, 1000 Kinder zu retten. Nur wenige der Kinder sahen ihre Familien wieder, die von den Nationalsozialisten in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet wurden. epd/ja

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