Meinung

Warum die CDU sich viel stärker von der Werteunion abgrenzen muss

Mit der Gründung der »Werteunion« im März 2017 erhielt auch die CDU einen innerparteilichen Zusammenschluss konservativer Köpfe – für die deutsche Politik kein ungewöhnlicher Vorgang. Schon 43 Jahre zuvor hatte sich mit dem »Seeheimer Kreis« ein konservatives Netzwerk innerhalb der SPD gebildet, mit dem »Schaumburger Kreis« das FDP-Pendant.

Was die Werteunion jedoch von anderen Parteiflügeln – auch anderer Parteien – unterscheidet, sind vor allem ihre Köpfe. Aussagen und Haltungen wie die von Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen, des Politikwissenschaftlers Werner Patzelt oder der ehemaligen Abgeordneten Vera Lengsfeld tragen nicht dazu bei, das Bild einer konservativen Partei der Mitte und des Bürgertums zu zeichnen.

leitkultur Ansinnen der Werteunion, die unter anderem die Orientierung an einer – allerdings undefinierten – »europäisch-deutschen Leitkultur« fordert, oder die nur bedingte Abgrenzung zur AfD müssen daher sehr kritisch betrachtet werden. Dennoch bedarf ein Unvereinbarkeitsbeschluss, wie zuletzt von Armin Laschet abgelehnt, zunächst einer sehr sauberen Abwägung hinsichtlich Personen und Positionen der Werteunion.

Dass dieser Weg im Spanungsfeld von Meinungsfreiheit und demokratischen Grundsätzen stehen muss, macht die Entscheidung nicht leichter. Ohne Zweifel darf die CDU keinen Millimeter nach rechts rücken und muss diesen Strömungen eine eindeutige Absage erteilen. Klare Abgrenzung zur AfD ist das Mindeste. Radikale Tendenzen haben in einer Partei der Mitte nichts zu suchen. Es muss auch dem Wunsch derjenigen Rechnung getragen werden, die sich eine stärkere Abgrenzung zu sozialdemokratischen und linken Kräften wünschen.

Die Werteunion hätte dafür eine gute Plattform sein können. Ihre Rechtstendenz jedoch verhindert dies stetig, ihre Köpfe blockieren eine Weiterentwicklung der CDU. Sie geben neutralen Betrachtern Anhaltspunkte dafür, Teile der Partei könnten radikaler sein, als die Mitte es verträgt.

Der Autor ist stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender im Erfurter Stadtrat.

Syrien

Berichte: Israelische Spezialeinheit operierte südlich von Damaskus

Die Elite-Soldaten sollen zwei Stunden lang nach Material gesucht haben. Kämpfe gab es offenbar nicht

 28.08.2025

Iran

Teheran beseitigt Spuren möglicher Nuklearforschung nach Luftangriffen

Das Mullah-Regime versucht offenbar, Beweise für militärische Nuklearaktivitäten verschwinden zu lassen

 28.08.2025

Berlin

Wadephul: Debatte über Waffen für Israel war »reinigendes Gewitter«

Vorerst keine neue Exporte bestimmter Rüstungsgüter nach Israel zu genehmigen, sorgt für Verstimmungen. Der Außenminister spricht von »unangenehmen Wahrheiten«, die Freunde aushalten könnten

 28.08.2025

Krieg

»Manipulierte Daten«: Israel fordert Rücknahme von Bericht über Hungersnot in Gaza 

Israel kritisiert den IPC-Bericht über eine Hungersnot in Teilen Gazas scharf und fordert dessen sofortige Rücknahme

von Robert Messer  27.08.2025

Frankfurt am Main

Versammlungsbehörde verbietet israelfeindliche Demonstration

Die Stadt befürchtet eine »Eskalationsspirale« und untersagt die Kundgebung »United4Gaza – Stoppt den Völkermord jetzt!«

 28.08.2025 Aktualisiert

Sachbuch

Die Gruppe 47, Günter Grass und die ersten »Shitbürger«

»WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt rechnet in seinem neuen Bestseller »Shitbürgertum« auch mit der Kontinuität des deutschen Judenhasses ab. Ein exklusiver Auszug

von Ulf Poschardt  27.08.2025

Meinung

Muss erst ein australischer Jude sterben?

Wie nun bekannt wurde, steckt der Iran hinter zwei Anschlägen auf jüdische Einrichtungen in Australien. Doch auch ohne Hilfe aus dem Ausland wächst der Antisemitismus im Land ins Unermessliche

von Amie Liebowitz  27.08.2025

Iran

Snapback: Jetzt oder nie?

Bis Oktober können die Signatarstaaten des Atomabkommens mit der Islamischen Republik, darunter Deutschland, noch den Sanktionsmechanismus auslösen. Möglicherweise fällt die Entscheidung bereits diesen Donnerstag

von Michael Thaidigsmann  27.08.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zwei Jugendliche wegen geplanter Anschläge auf Synagogen angeklagt

Die beiden Jungen im Alter von 15 und 17 Jahren teilten laut Ermittlern eine »Faszination« für den sogenannten Islamischen Staat

 27.08.2025