Einspruch!

Kaum beachtetes Narrativ

Aaron Serota Foto: pr

Der 30. November markiert in Israel den Gedenktag an die Vertreibung von 850.000 Juden aus den arabischen Ländern und dem Iran im 20. Jahrhundert. Dieses Datum wurde symbolisch gewählt, da es auf den 29. November folgt, den Tag, an dem im Jahr 1947 der Teilungsplan der Vereinten Nationen für Palästina verabschiedet wurde.

Viele jüdische Gemeinden aus der Region fühlten sich lange Zeit stark unter Druck gesetzt und waren zahlreichen Feindseligkeiten, Gewaltakten und Verfolgungen ausgesetzt. Sie mussten schließlich ihre Heimat verlassen. Lebten 1948 noch rund 850.000 Juden dort, sind es heute nur noch wenige Zehntausend.

heimatländer Es ist erstaunlich, wie wenig die Tragik der Vertreibung dieser Juden beleuchtet wird. Umso wichtiger ist es, darauf hinzuweisen. Wir müssen weiter daran arbeiten, ihre Geschichte, ihre Herkunft und ihr Erbe anzuerkennen. Sie haben einen essenziellen Beitrag zur Wirtschaft, Kultur und Intellektualität ihrer Heimatländer geleistet.

Der Erhalt der Tradition und des Erbes dieser Juden ist seit langer Zeit ein Anliegen des Jüdischen Weltkongresses.

Der Erhalt der Tradition und des Erbes dieser Juden ist seit langer Zeit ein Anliegen des Jüdischen Weltkongresses (WJC). Die diplomatischen Bemühungen reichen bis ins Jahr 1948 zurück. Der WJC setzt sich dafür ein, auf die Notlage der Juden, die aus arabischen Ländern geflohen sind oder noch dort leben, aufmerksam zu machen und sie zu unterstützen.

umschwung Besonders jetzt, in einer Zeit des Umschwungs, in der die Abraham-Abkommen geschlossen wurden und Israel einen »warmen Frieden« mit Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten hergestellt hat, sollte auf die jüdische Bevölkerung aufmerksam gemacht werden, die vor ihrem erzwungenen Exil jahrhundertelang in arabischen und islamischen Ländern gelebt hat.

Durch die Abraham-Abkommen gibt es jetzt zumindest Hoffnung auf ein neues Narrativ, ein Narrativ, in dem die jüdische Perspektive, insbesondere die der Juden, die ihre Wurzeln in der Region haben, wieder mehr zum Vorschein kommt.

Der Autor ist Mitglied des WJC Jewish Diplomatic Corps.

In einer vorherigen Version des Artikels hieß es, dass der Teilungsplan der Vereinten Nationen für Palästina am 29. November 1948 verabschiedet wurde. Dies ist nicht korrekt. Wir haben die betreffende Stelle korrigiert und bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Arrow 3

Gemeinsame Werte, gemeinsame Raketenabwehr

Zwei kleine Unterschriften mit großer historischer Bedeutung wurden heute in Berlin geleistet

von Imanuel Marcus  28.09.2023

berlin

Michael Wolffsohn wird mit Landesorden geehrt

Überreicht werden die Ehrungen am Sonntagvormittag im Festsaal des Roten Rathauses durch Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner

 28.09.2023

Kanada

Trudeau entschuldigt sich für Nazi-Skandal im Parlament

Der Premier sprach von einer schreckliche Verletzung des Andenkens an Holocaust-Opfer

 28.09.2023

Weckruf

Wir machen uns Sorgen um euch

Unser Autor lebt seit langer Zeit in den USA – und ist über die politische Entwicklung in Deutschland zutiefst beunruhigt. Ein Brief an die alte Heimat

von Hannes Stein  28.09.2023

Militär

Was kann das Raketenabwehrsystem Arrow 3?

Die Defensivwaffe wurde gemeinsam von Israel und den USA entwickelt

 28.09.2023

Herrenberg

Holocaust-Ausstellung mit Nazi-Symbolen geschändet

Es handelt sich um Bilder des deutsch-italienischen Fotografen Luigi Toscano

 27.09.2023

Obersalzberg

Helle Strahler gegen die Schatten der NS-Vergangenheit

Neue Dauerausstellung Obersalzberg zeigt Diskrepanz zwischen Idyll und Verbrechen

von Susanne Schröder  27.09.2023

Interview

Hält die Brandmauer, Frau Prien?

Die Vize-Chefin der CDU über Absprachen mit der AfD, rote Linien und Fehler ihrer Partei in der Asylpolitik

von Michael Thaidigsmann  27.09.2023

Brandenburg

Bau der Synagoge in Potsdam kommt voran

Der Neubau ist Teil einer Serie von Maßnahmen, die jüdisches Leben schützen sollen

 27.09.2023