Nahost

Katar: Anruf der USA zu Israels Angriff erst nach zehn Minuten

Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Katar ist über den israelischen Luftangriff auf die Hamas-Führungsspitze in Doha nach eigener Darstellung von den USA rund zehn Minuten nach der Bombardierung informiert worden. Das sagte Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Dienstagabend vor Journalisten.

»Der Angriff ereignete sich um 15.46 Uhr (Ortszeit). Der erste Anruf eines amerikanischen Regierungsvertreters erreichte uns um 15.56 Uhr, also zehn Minuten nach dem Angriff«, sagte Al Thani. Die US-Seite habe in dem Telefonat erklärt, dass sie soeben erst von dem Angriff erfahren habe.
Al Thani widersprach damit der Darstellung der US-Regierung in Washington.

Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte am Dienstag, dass Präsident Donald Trump seinen Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff angewiesen habe, Katar über den bevorstehenden Angriff zu informieren. Trump bedauerte den Angriff einerseits. Er erklärte jedoch auch, dieser könne sich als «Chance für Frieden» erweisen.

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»Staatlicher Terrorismus«

Der katarische Regierungschef, der zugleich Außenminister ist, bezeichnete den Angriff als »staatlichen Terrorismus« durch Israel und einen »zu 100 Prozent verräterischen Einsatz«. An die Nahost-Region vermittle Israel das Bild eines »Schurkenstaats«, der »politische Schikane« in anderen Ländern betreibe und deren Souveränität verletze.

Unter welchem moralischen Standard sei hinnehmbar, dass ein offizieller Vermittler im Gaza-Krieg - also Katar - und ein Gastgeber von laufenden Verhandlungen angegriffen werde, fragte Al Thani.

Israel Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte nach dem Angriff erklärt, die Zeiten, in denen Terrorführer «an bestimmten Orten Immunität» genössen, sei vorbei. Der Luftschlag habe die Hamas-Führer genau an dem Ort getroffen, an dem sie am 7. Oktober 2023 gefeiert hätten, als das Massaker an den Israelis noch in Gange gewesen sei, sagte er laut Medien am Dienstagabend bei einer Veranstaltung in der Jerusalemer US-Botschaft. dpa/ja

Washington D.C.

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