Debatte

Kasseler OB: Können documenta auch ohne Bund finanzieren

Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle bei der Pressekonferenz zur Eröffnung der documenta fifteen Foto: IMAGO/Hartenfelser

Kassel will die Kunstausstellung documenta im Zweifel auch ohne Bundesmittel finanzieren. »Der Stadt Kassel ist es nicht nur durchaus finanziell möglich, sondern insbesondere vor dem Hintergrund der Bedeutung der documenta für unsere Stadt und Stadtgesellschaft auch ideell möglich, die Verantwortung für diese herausragende Veranstaltung auch ohne Beteiligung aus der Bundeshauptstadt zu tragen«, schrieb Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) an Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zuvor hatte Roth als Konsequenz aus der Antisemitismus-Diskussion um die documenta Änderungen in der Struktur der Kunstausstellung gefordert. Im Kern will der Bund mehr Einfluss. Roth sieht den Rückzug des Bundes aus dem Aufsichtsrat 2018 bei gleichzeitigem Festhalten an der Bundesförderung als »schweren Fehler«. Das soll sich wieder ändern. »Eine finanzielle Förderung des Bundes soll deshalb zukünftig mit einer unmittelbaren Einbindung in die Strukturen der documenta zwingend verbunden werden.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Geselle zeigte sich in seinem Brief »stark irritiert« vom Verhalten Roths. Weder Stadt noch documenta-Gesellschaft seien »im Vorfeld mündlich persönlich noch schriftlich über Ihre Ideen kontaktiert« worden. Dies stehe »der notwendigen Seriosität und Ernsthaftigkeit« entgegen. Geselle schrieb Roth, es sei »mehr als irritierend, dass Sie sich so verhalten, ohne überhaupt als Gesellschafterin für das Unternehmen verantwortlich zu sein«.

Auch in seinem Schreiben verwies Geselle darauf, dass die Bundeskulturstiftung ihr Vorschlagsrecht für zwei Sitze im Aufsichtsrat seit 2018 nicht wahrnehme. Es wäre von der Stiftung benannten Vertretern jederzeit möglich gewesen, vor der documenta fifteen Kontrollfunktionen wahrzunehmen.

»Dies natürlich erst recht, nachdem Sie nach Ihrer Ernennung zur Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sich bereits Ende Januar 2022 zum Thema mögliche Antisemitismusvorwürfe und documenta fifteen geäußert haben«, schrieb Geselle an Roth. dpa

Berlin

Linken-Chef empört über Merz-Reise zu Netanjahu

Jan van Aken regt sich darüber auf, dass er Bundeskanzler Ministerpräsident Netanjahu treffen wird

 05.12.2025

Köln

Trotz Kritik: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

»Keine Auszeichnung für Propaganda und Antisemitismus« steht während der Preisvergabe auf einem Transparent, das Demonstranten vor dem WDR-Funkhaus tragen

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Berlin

Verfassungsschutz nimmt neue AfD-Jugend ins Blickfeld

Ist auch die »Generation Deutschland« rechtsextremistisch? Sie rückt bereits in den Fokus des Bundesamts für Verfassungsschutz

 04.12.2025

Berlin

Merz und Wegner nennen Lübcke-Statue geschmacklos

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) äußerte Unmut: Das Schicksal eines von einem Rechtsradikalen ermordeten Politiker zu instrumentalisieren, sei an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten

 04.12.2025

Bayern

Landtag wirbt für Yad Vashem-Außenstelle in München

Ein fraktionsübergreifenden Antrag – ohne Beteiligung der AfD - für eine Außenstelle der israelischen Gedenkstätte im Freistaat liegt vor

 04.12.2025