Ottawa

Kanada will Waffenlieferungen an Israel stoppen

Ministerin Melanie Joly vor gut einer Woche mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Foto: picture alliance / Anadolu

Kanada will nach Angaben von Außenministerin Mélanie Joly künftig keine Waffen mehr nach Israel exportieren. Es handle sich um mehr als eine symbolische Entscheidung, sagte die Außenministerin des nordamerikanischen Landes, Mélanie Joly, der Zeitung »Toronto Star«. »Es ist etwas Handfestes.«

Zuvor hatte das kanadische Unterhaus demnach einen entsprechenden Antrag verabschiedet. Obwohl dieser nicht bindend sei, spiegle er die Absicht der Regierung wider, sagte Joly.

Es müssten noch Details geklärt werden, schrieb der »Toronto Star«. Davon hänge ab, wie weitreichend die Pläne seien. Die Außenministerin habe die Entscheidungsgewalt über den Export von Militärgütern, hieß es.

Vorübergehende Aussetzung

Der Antrag, den die Mitte-Links-Partei der Neuen Demokraten (NDP) eingereicht hatte, war den Angaben zufolge am Montag im Unterhaus mit 204 Ja- und 117-Nein-Stimmen angenommen worden. Darin sei unter anderem gefordert worden, keine weiteren Genehmigungen für Rüstungsexporte nach Israel zu erteilen und illegalen Waffenhandel - auch mit der Hamas - stärker zu bekämpfen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ottawa habe nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober zunächst Güter, »die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke bestimmt sind«, nach Israel geliefert, hieß es. Darunter befanden sich Schutzausrüstungen, Telekommunikationsgeräte, aber auch Schusswaffen und Munition. Anfang Januar sei die Genehmigung für den Export dieser Güter dann vorübergehend ausgesetzt worden.

Bedauerlicher Schritt

Der israelische Außenminister Israel Katz kritisierte die Pläne der kanadischen Regierung. Es sei »bedauerlich«, dass Kanada einen Schritt unternehme, der Israels Recht auf Selbstverteidigung untergrabe, schrieb er auf der Plattform X (früher Twitter). Israel werde weiter kämpfen, bis die Hamas zerschlagen und alle israelischen Geiseln zurückgeholt seien.

Was Ministerin Joly nicht erwähnte: Kanada hat in den vergangenen zehn Jahren Waffen im Wert von einer Milliarde Dollar in Israel erworben. Der Weg der Waffen verläuft zweigleisig und in beiden Richtungen. dpa

Standpunkt

Das Medienversagen

Täter-Opfer-Umkehr und Ja-aber: Viele Redaktionen in Deutschland verzerren Israels Kampf um seine Existenz - mit fatalen Folgen

von Maria Ossowski  09.10.2024

Meinung

Blanker Hass auf Berlins Straßen

Iman Sefati ist besorgt darüber, wie sich die israelfeindliche Szene in Deutschland radikalisiert

von Iman Sefati  09.10.2024

Medien

»Bild«-Mann Ronzheimer: Zeitweilige Festnahme in Beirut

Nach einer Intervention der Deutschen Botschaft kommen er und das Team frei

 09.10.2024

Meinung

Macrons wahres Kalkül

Der jüdische Staat hat im Moment eine wichtige Aufgabe: sich zu verteidigen. Sonst existiert Israel bald nicht mehr. Frankreich lässt Jerusalem im Stich

von Nicole Dreyfus  09.10.2024

Berlin

Einreisesperre für Israelhasserin Greta Thunberg?

Immer wieder nimmt die Aktivistin an israelfeindlichen Demos in Deutschland teil

 09.10.2024 Aktualisiert

Berlin

»Ich glaube, dass wir ein Riesenproblem haben«

Josef Schuster und Ahmad Mansour diskutieren über Judenhass nach dem 7. Oktober

von Imanuel Marcus  09.10.2024 Aktualisiert

7. Oktober

Bundestagsdebatte zum Jahrestag der Hamas-Massaker

CDU-Fraktionschef Merz will den Anstieg antisemitisch motivierter Straftaten zum Thema zu machen

 08.10.2024

Brandenburg

Büttner hofft auf intensive Aktivitäten von Freundeskreis Israel

Antisemitismusbeauftragter des Landtags will Fortsetzung des Engagements ausgeschiedener Parlamentarier

 08.10.2024

Antisemitismus

Plakatkampagne macht auf Bedrohung von Juden aufmerksam

Kooperation von Amadeu Antonio Stiftung und Anne Frank Zentrum ist Teil der Aktionswochen gegen Antisemitismus

 08.10.2024