Ludwigsburg

Justiz spürt acht mutmaßliche NS-Verbrecher auf

Im KZ Stutthof wurden zwischen Juli 1944 und Mai 1945 rund 27.000 Menschen, vor allem Juden, ermordet. Foto: dpa

Die Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg hat acht mutmaßliche NS-Verbrecher aufgespürt. Behördenleiter Jens Rommel sagte, es handele sich um vier Frauen und vier Männer. Ihnen wird vorgeworfen, mit ihrer Arbeit im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig Beihilfe zum Mord geleistet zu haben. In dem Lager wurden zwischen Juli 1944 und Mai 1945 rund 27.000 Menschen, vor allem Juden, ermordet.

Die Verdächtigen leben alle im Bundesgebiet, die Ergebnisse der Vorermittlungen sind laut Rommel an die jeweiligen Staatsanwaltschaften geschickt worden. Die Männer waren im Wachdienst beschäftigt, die Frauen als Zivilangestellte in der Verwaltung. Der Älteste ist Jahrgang 1918, die Jüngste im Jahr 1927 geboren.

Gerechtigkeit Der Zentralrat der Juden hat die Nachricht begrüßt, dass acht Personen identifiziert werden konnten, die offenbar Teil der Mord-Maschinerie des KZ Stutthof waren. Zentralratspräsident Josef Schuster sagte der Jüdischen Allgemeinen: »Jahrzehntelang wurde in Deutschland versäumt, ehemalige NS-Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. Die strafrechtliche Aufarbeitung dieser grausamen Verbrechen ist auch nach so langer Zeit enorm wichtig und kann eine späte Form der Gerechtigkeit bedeuten.« epd/ja

Meinung

20 Jahre BDS: Was bleibt, ist ein beschädigter Diskurs

Die im Juli 2005 gegründete Israel-Boykottkampagne wird bis heute als »gewaltfrei« verklärt. Dabei richtet sich die Bewegung gegen die Existenz des jüdischen Staates und geht aggressiv gegen Andersdenkende vor

von Erica Zingher  16.07.2025

Washington D.C./New York

Epstein-Akten: Trump-Verbündeter Johnson fordert Herausgabe

Ursprünglich wollte der US-Präsident die Akten zum Sexualstraftäter veröffentlichen, aber dann macht seine Regierung eine Kehrtwende. Jetzt gehen Verbündete auf Konfrontation mit Trumps Team

 16.07.2025

Berlin

Wo die Intifada globalisiert und gegen Zionisten gehetzt wird

Ein Augenzeugenbericht über einen merkwürdigen Abend an der Freien Universität, der mit einem Hausverbot endete

von Alon David  16.07.2025

Klage

Vor Gericht kann man sich nicht wegducken

Wenn die Freie Universität Berlin Antisemitismus wirklich bekämpfen will, muss sie erstmal Verantwortung für ihr Fehlverhalten übernehmen

von Mascha Malburg  16.07.2025

München

Nazi-Atomprogramm: Warum Deutschland ohne Atombombe blieb

Die Vorstellung eines Atomkriegs gewinnt neu an Schrecken. In den 1930er Jahren entdeckten deutsche Forscher die Kernspaltung. Doch Hitler bekam die Bombe nicht. Die Gründe sind bis heute umstritten

von Sabine Dobel  16.07.2025

Meinung

Kein Mensch interessiert sich für den AStA, aber vielleicht sollte man es

An der FU Berlin berieten Studenten darüber, wie man die Intifada globalisieren könnte. Darüber kann man lachen, doch den radikalen Israelfeinden steht der Marsch durch die Institutionen noch bevor

von Noam Petri  16.07.2025

Berlin

Wadephul an Israel: Hilfsdeal für Gaza schnell umsetzen

Eine Vereinbarung zwischen der EU und Israel soll dafür sorgen, dass die Zivilbevölkerung im Gazastreifen mehr Hilfe bekommt. Außenminister Wadephul fordert die rasche Umsetzung. Slowenien geht weiter

 16.07.2025

Washington D.C.

USA und Europäer einigen sich auf Frist für Iran-Abkommen

Wie stehen die Chancen für ein neues Atomabkommen mit dem Iran? Die USA und einige europäische Länder - darunter Deutschland - wollen laut einem Medienbericht den Druck erhöhen.

 16.07.2025

München

Michel Friedman kritisiert »Nie Wieder!« als Plattitüde

Bei dem Festakt zu Ehren der IKG und ihrer Präsidentin Charlotte Knobloch sprach der Publizist über die bitteren Realitäten jüdischen Lebens in Deutschland

 16.07.2025