Hamburg

Jüdisches Leben im Museum für Hamburgische Geschichte

Der Eingangsbereich des Museums für Hamburgische Geschichte Foto: Hoskins Architects

In Hamburg soll das jüdische Leben der Vergangenheit sichtbarer werden. Im Zuge großer Modernisierungspläne für das Museum für Hamburgische Geschichte soll ein entsprechendes Konzept umgesetzt werden. Denn bisher fehlen Juden offenbar fast komplett. Dies zumindest meint Kultursenator Carsten Brosda (SPD).

»In dem modernisierten Museum werden wir endlich eine stadtgeschichtliche Darstellung haben, in der Jüdinnen und Juden ein integraler Bestandteil der Erzählung sind«, erklärte Brosda gegenüber dem »Hamburger Abendblatt«. »In der bisherigen Dauerausstellung konnte man ja das Gefühl bekommen, dass niemals Juden in Hamburg gelebt hätten, und das muss anders werden.«

Ein Rundgang zur Stadtgeschichte wird derzeit konzipiert. Erzählt werden soll die Geschichte Hamburgs vom Mittelalter bis heute. Gleich drei Stockwerke in dem Museum sind dafür reserviert. Das jüdische Leben in der Hansestadt wird diesmal nicht ausgespart. Ein Beirat soll sicherstellen, dass die Pläne entsprechend implementiert werden.

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) spricht sich für die Gründung eines jüdischen Museums aus.Foto: picture alliance/dpa
Dauerhafte Vermittlung von Wissen

Brosda will schon während der nun beginnenden Umbauphase mehr jüdische Geschichte zeigen. Dem »Abendblatt« sagte er, es werde überlegt, »die Inhalte der beiden bisherigen Räume zur jüdischen Geschichte an anderer Stelle temporär erneuert zugänglich zu machen«. Das Altonaer Museum könnte dafür einspringen.

Angesichts des Judenhasses in der Gesellschaft würden Orte gebraucht, »an denen wir Wissen über jüdische Kultur vermitteln. Das wird kommen«, so der Senator.

Auch ein Museum »an dem die Vermittlung des jüdischen Lebens in Hamburg dauerhaft und sorgfältig geschieht« muss nach Ansicht von Carsten Brosda gegründet werden. Dazu soll es einen Austausch mit der Stiftung Historische Museen Hamburg geben, aber auch mit der Jüdischen Gemeinde. im

Wien

Juden protestieren gegen FPÖ-Veranstaltung für Antisemiten im Parlament

Als »radikalen Antisemiten« hatte sich der Österreicher Franz Dinghofer einst selbst bezeichnet - auch der NSDAP trat er bei. Die rechtsextreme FPÖ gedenkt des Politikers nun - und wird dafür hart kritisiert

 11.11.2025

Projekte gegen Antisemitismus

Berliner Kultursenatorin räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

In Berlin sollen Mittel für Projekte gegen Antisemitismus nach unklaren Kriterien und auf Druck und Wunsch aus der CDU-Fraktion vergeben worden sein. Kultursenatorin Wedl-Wilson will nun »aufräumen«

 11.11.2025

Initiative

Knesset stimmt über Gesetz zu Todesstrafe ab

Wer in Israel tötet, um dem Staat und »der Wiedergeburt des jüdischen Volkes« zu schaden, soll künftig die Todesstrafe erhalten können. Das sieht zumindest ein umstrittener Gesetzentwurf vor

 11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Terror

Netanjahu: Israels Kampf gegen Feinde noch nicht vorbei

Laut Ministerpräsident Netanjahu beabsichtigen die Hamas und die Hisbollah weiterhin, Israel zu vernichten. Die Waffenruhe-Abkommen mit beiden will Israel demnach durchsetzen - solange diese gelten

 11.11.2025

Diplomatie

Al-Schaara schließt normale Beziehungen zu Israel aus

Der syrische Staatschef wurde von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Bei dem historischen Treffen ging es auch um die Abraham-Abkommen

 11.11.2025

Meinung

Wahlen in Ostdeutschland: Es gibt keine Zeit zu verlieren

In Mecklenburg-Vorpommer und Sachsen-Anhalt wird im September gewählt. Es steht viel auf dem Spiel: Eine AfD-Regierung könnte großen Schaden anrichten. Leidtragende wären nicht zuletzt die jüdischen Gemeinden

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  10.11.2025 Aktualisiert

Würzburg

Zentralrat der Juden fordert mehr Zivilcourage gegen Hass

Beim Gedenken an die Novemberpogrome in Würzburg hat Juden Schuster die grassierende Gleichgültigkeit gegen Judenhass kritisiert

 10.11.2025