Bundeswehr

Jüdische Soldaten warnen vor AfD - »Wir sind erschrocken«

Feierliches Gelöbnis von Rekruten im Hofgarten der Residenz in München (Symbolbild) Foto: picture alliance / SvenSimon

Vor den Landtagswahlen in Hessen und Bayern warnt der Bund jüdischer Soldaten (BjS) vor der AfD. Eine Partei, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft werde, könne nicht für Grundwerte und eine offene, vielfältige und menschenwürdige Gesellschaft einstehen, erklärte der BjS am Dienstag im nordrhein-westfälischen Hamminkeln. In Hessen und Bayern wird an diesem Sonntag gewählt.

»Regelmäßig erreichen uns Nachrichten, in welchen Politikerinnen und Politiker der AfD Menschen und ganze Teile der Bevölkerung verunglimpfen, beleidigen und aktiv ausgrenzen«, hieß es. »Wir sind erschrocken über die breite Zustimmung zu diesen Aussagen in der Bevölkerung.« Insbesondere für Soldatinnen und Soldaten sei die Partei unwählbar.

Tendenzen Die Geschichte sollte dem BjS zufolge eine Mahnung sein. »Wir sind besorgt um die Grundpfeiler unserer Demokratie und appellieren an all unsere Mitmenschen, sorgsam über ihre politischen Entscheidungen nachzudenken.« Auch alle demokratischen Parteien müssten jeglichen rechtsradikalen Tendenzen Einhalt gebieten und dürften keine Zusammenarbeit mit »antidemokratischen Kräften« eingehen.

Der BjS versteht sich als Interessensvertretung von Jüdinnen und Juden in der Bundeswehr. Der Verein setzt sich nach eigenen Angaben seit 2006 für die Belange jüdischer Soldatinnen und Soldaten ein und ist Ansprechpartner für militärische Stellen und Zivilgesellschaft.

Auch möchte der BjS an das Schicksal der ehemaligen jüdischen Frontsoldaten des Ersten Weltkriegs und ihrer Familien in der NS-Zeit erinnern. kna

Debatte

Kultusministerkonferenz: Hochschulen müssen stärker gegen Antisemitismus vorgehen

Wissenschaftsminister sprechen sich für Einführung von Antisemitismusbeauftragten aus

 08.12.2023

Berlin

Innenminister wollen Leugnung des Existenzrechts Israels bestrafen

Tests zur Einbürgerung sollten mit Fragen zur besonderen Verantwortung für jüdisches Leben ergänzt werden

 08.12.2023

Auswärtiges Amt

»Keine Gleichsetzung der Siedlerbewegung mit der Hamas«

Der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisiert das Auswärtiges Amt für seinen Visa-Stopp für israelische Siedler

von Michael Thaidigsmann  08.12.2023

Dresden

AfD in Sachsen gesichert rechtsextremistisch

Es ist der dritte Landesverband mit einer solchen Einstufung

 08.12.2023

Berlin

Chanukka-Leuchter geschändet

Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

 08.12.2023

Judenhass

Einreise aus Gaza verweigert: Deutsche Ortskräfte Sicherheitsrisiko

Innenministerium: Gaza-Mitarbeiter vielfach mit extremistisch-antisemitischer Gesinnung

 08.12.2023

Argentinien

»Tod den zionistischen Juden«

Das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires erhielt eine Bombendrohung

 08.12.2023

Antisemitismus

Zentralrat: »Beim IZH in Hamburg braucht es nicht nur Durchsuchungen«

Josef Schuster fordert mehr Maßnahmen gegen Antisemitismus

 07.12.2023

Extremismus

Seit Hamas-Massaker 4300 islamistische Straftaten in Deutschland

Innenminister einig bei Schutz jüdischen Lebens und Terrorbekämpfung

 07.12.2023

Die mobile Version verlassen