Frankfurt am Main

Jüdische Hochschullehrer gründen Netzwerk gegen Antisemitismus

Auch an der Technischen Universität Berlin kam es in jüngster Zeit zu durch Antisemitismus motivierten Vorfällen. Foto: picture alliance / Schoening

Zu einem »Netzwerk jüdischer Hochschullehrender« haben sich 70 Hochschullehrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengeschlossen. Anlass für die Gründung des Netzwerks sei die »dramatische« Zunahme von Antisemitismus an Hochschulen seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres, teilte die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) am Dienstag in Frankfurt am Main mit.

Von einer »feindlichen Stimmung« an einigen Hochschulen und Universitäten spricht die Soziologin Julia Bernstein, Professorin für Diskriminierung und Inklusion in der Einwanderungsgesellschaft sowie Leiterin des Forschungsbereichs »Gesellschaftliches Erbe des Nationalsozialismus« an der Frankfurt UAS.

Porträts von Geiseln der Hamas in einigen Einrichtungen würden abgerissen, jüdische Studierende »als Zionisten und Rassisten beschimpft oder als Repräsentanten des Staates Israel angegriffen«. Bernstein ist Gründungsmitglied des Netzwerkes.

Das Netzwerk will den Angaben zufolge ein Bewusstsein für Antisemitismus an Hochschulen schaffen und Konzepte zum Kampf gegen Antisemitismus und für das jüdische Leben an Hochschulen und in der Forschung erarbeiten. An der Frankfurt UAS gebe es bereits erste Formate zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus. ja

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025

Hamburg

Mutmaßlicher Entführer: Mussten im Block-Hotel nichts zahlen

Der israelische Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

 16.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Anschlag geplant? 21-Jähriger reiste legal ein

Mit einem Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem in Vorbereitungshaft genommenen Mann werden Details bekannt

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025