Judenhass auf dem Campus

Trump streicht Columbia University Zuschüsse in Millionenhöhe

Ein israelfeindliches Protestcamp vor der Columbia University im April 2024 Foto: picture alliance / abaca

US-Präsident Donald Trump streicht der renommierten Columbia-Universität in New York Fördergelder in Millionenhöhe. Bundeszuschüsse und Verträge im Umfang von rund 400 Millionen US-Dollar (etwa 370 Millionen Euro) würden mit sofortiger Wirkung gekündigt, teilten mehrere Behörden in einer gemeinsamen Erklärung mit. 

Begründet wurde die Entscheidung mit dem Vorwurf, die Hochschule habe jüdische Studierende nicht ausreichend vor Belästigungen und Bedrohungen auf dem Campus geschützt. »Diese Streichungen stellen die erste Runde von Maßnahmen dar, und es wird erwartet, dass weitere (...) folgen werden«, hieß es in der Mitteilung. Eine Stellungnahme der Universität lag zunächst nicht vor.

»Al-Qassams nächstes Ziel«: Eine vermummte Person auf dem Columbia-Campus fordert, dass israelsolidarische Gegendemonstranten von der Hamas attackiert werden sollen

Columbia war im vergangenen Frühjahr zum Schauplatz großer israelfeindlicher und antisemitischer Proteste geworden. Demonstrierende errichteten ein Protestcamp, zeitweise wurde ein Gebäude besetzt.

Einige der Demonstranten forderten eine Intifada, andere, dass die Hamas israelische Soldaten töten solle. Eine Jura-Professorin der Universität behauptete, dass alle Studenten, die in der israelischen Armee gedient hatten, gefährlich seien und deshalb nicht auf das Campus-Gelände gelassen werden dürften. Jüdische Studenten berichteten davon, angespuckt und beschimpft worden zu sein. Die Atmosphäre war so gewaltgeladen, dass die Uni-Leitung Studenten zwischenzeitlich erlaubte, ihre Prüfungen online zu absolvieren.

Die damalige Universitätspräsidentin Nemat »Minouche« Shafik geriet von beiden Seiten unter Druck: Kritiker warfen ihr vor, nicht entschieden genug gegen Antisemitismus vorzugehen, während israelfeindliche Gruppen ihr anlasteten, die Polizei für Räumungen auf den Campus gerufen zu haben. Shafik trat schließlich von ihrem Amt zurück.

Lesen Sie auch

Die jüngste Kürzung der Fördermittel ist Teil eines umfassenderen Vorstoßes der Regierung von US-Präsident Donald Trump zur Bekämpfung von Antisemitismus. Kritiker werfen Trump trotz der offensichtlich judenfeindlichen Vorkommnisse an der Columbia University vor, dass dadurch »propalästinensische« Demonstrationen insgesamt ins Visier genommen würden, obwohl solche Proteste nicht per se antisemitisch motiviert seien. Es bestehe die Sorge, dass die Maßnahmen dazu genutzt werden könnten, unliebsame politische Äußerungen einzuschränken – etwa Kritik an der israelischen Regierung. dpa/ja

Iran

Iran: Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet

Israel hat seit Beginn des Krieges mit dem Iran bereits etliche führende Militärs getötet. Nun sind bei einem weiteren Angriff Geheimdienstvertreter der nationalen Eliteeinheit getötet worden

 15.06.2025

Berlin

Merz sagt Israel Hilfe zu und bekennt: Iran darf niemals über Atomwaffen verfügen

Deutschland wappne sich zudem für den Fall, dass der Iran israelische oder jüdische Ziele hierzulande ins Visier nehmen sollte

 15.06.2025

Verbraucher

Krieg zwischen Israel und Iran treibt Benzinpreis

Seit dem Angriff auf iranische Atomanlagen und Militärziele steigen die Rohölpreise und in der Folge auch die Spritpreise

 15.06.2025

Diplomatie

Außenminister Wadephul spricht mit israelischem Kollegen Saʼar

Statt des für heute geplanten Besuchs in Jerusalem telefonieren die beiden

 15.06.2025

Doha

Krieg zwischen Israel und Iran: Wadephul will »Kompromiss« finden

Innerhalb der nächsten Woche müsse der ernsthafte Versuch unternommen werden, »die Spirale der Gewalt« zu unterbrechen, sagt der Bundesaußenminister

 15.06.2025

Berlin

Erneuter antisemitischer Angriff auf Neuköllner Kulturkneipe

14-Jähriger soll Pflasterstein geworfen haben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

 15.06.2025

Meinung

Israel verteidigt sich – und schützt die Region

Warum der Angriff auf iranische Atomanlagen notwendig war – und was Europa daraus lernen muss

von Carsten Ovens  15.06.2025

Krieg

Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel ab: Mehrere Tote

Die Mullahs holen erneut zu einem Angriff auf den jüdischen Staat aus

 15.06.2025 Aktualisiert

Meinung

Nie wieder Opfer!

Israels Angriff auf Irans Atomanlagen war unausweichlich. Denn eine Konsequenz aus der jüdischen Geschichte lautet: Massenmörder und ihre Auslöschungsankündigungen müssen ernst genommen werden

von Michael Wolffsohn  14.06.2025