Jerusalem

Israel stuft diplomatische Beziehungen mit Brasilien herunter

Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte sich bereits während seiner ersten Amtszeit vor 15 Jahren mit Israel angelegt. Foto: picture alliance / NurPhoto

Israel hat die diplomatischen Beziehungen mit Brasilien heruntergestuft. Hintergrund sei eine Entscheidung Brasiliens, der Ernennung von Gali Dagan zum neuen israelischen Botschafter in Brasilia nicht zuzustimmen, teilte eine Sprecherin des israelischen Außenministeriums in Jerusalem mit. Welche konkreten Auswirkungen Israels Schritt haben wird, ging aus der Mitteilung nicht vor.

»Der kritische und feindselige Kurs, den Brasilien seit dem 7. Oktober 2023 gegenüber Israel eingeschlagen hat, verschärfte sich, als sein Präsident die Handlungen Israels mit denen der Nazis verglich«, hieß es in der Mitteilung. 

Die Auseinandersetzung beider Länder über den Gaza-Krieg war bereits im vergangenen Jahr eskaliert. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte den israelischen Militäreinsatz in Gaza auch mit dem Holocaust verglichen.

Lesen Sie auch

Daraufhin erklärte ihn Israels damaliger Außenminister Israel Katz zur unerwünschten Person und zitierte Botschafter Federico Meyer in die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem. Dies wurde von der brasilianischen Regierung als öffentliche Demütigung verstanden, sie zog den Botschafter daraufhin ab. 

Bereits während der ersten Amtszeit Lula da Silvas war es zu Konflikten gekommen. Bei einem Besuch in Israel im Jahr 2010 weigerte sich der brasilianische Präsident, Theodor Herzl an dessen Grab in Jerusalem zu gedenken. Stattdessen zog er eine Kufiya an und legte einen Kranz am Grab des früheren PLO-Führers Jassir Arafat in Ramallah nieder.

Die israelische Sprecherin betonte, ungeachtet der Vorfälle pflege das Außenministerium in Jerusalem weiterhin »enge Kontakte mit den zahlreichen Freunden Israels in Brasilien«. dpa/ja

Berlin

Wadephul an Hamas und Israel: Gaza-Friedensplan einhalten

Der Außenminister reist erstmals nach Jordanien, Libanon und Bahrain. Im Mittelpunkt steht die weitere Umsetzung des Gaza-Friedensplans

 29.10.2025

Nordrhein-Westfalen

Projekt gibt Holocaust-Überlebenden »Stimme für Ewigkeit«

Es soll ein Erinnerungs- und Lernort gegen das Vergessen werden: Mit Hilfe von KI und moderner Technik werden in Essen persönliche Geschichten von Holocaust-Überlebenden für die Nachwelt gesichert

 29.10.2025

Vatikan

Papst bedauert Krise im Dialog mit Juden - verurteilt Antisemitismus

Seit Jahren ist der Dialog des Vatikans mit dem Judentum belastet. Nun hat Leo XIV. versucht, die Dinge klarzustellen - mit einem Bekenntnis zum Dialog und gegen den Antisemitismus

von Ludwig Ring-Eifel  29.10.2025

Kopenhagen

Terror-Anklage nach Explosionen nahe israelischer Botschaft

Vor etwa einem Jahr hallen nachts von Handgranaten ausgelöste Explosionen durch den Norden der dänischen Hauptstadt. Mehrere junge Schweden werden festgenommen. Sie müssen sich nun wegen Terrorismus verantworten

 29.10.2025

Düsseldorf

Liminski: NRW kann verwundete Kinder aus Gaza aufnehmen

Der nordrhein-westfälische Europaminister sagt, es müsse garantiert sein, dass die Kinder nach der Behandlung in ihre Heimat zurückkehren könnten

 29.10.2025

New York

Deutschland stellt eine Milliarde Dollar für Pflege von Holocaust-Überlebenden bereit

Dieses Budget sei entscheidend, um den Betroffenen ein Altern in Würde zu ermöglichen, sagt Gideon Taylor, der Präsident der Claims Conference

 29.10.2025

Schwielowsee

Shlomo Afanasev ist erster orthodoxer Militärrabbiner für Berlin und Brandenburg

Militärrabbiner gibt es bereits in Deutschland. Nun steigt der erste orthodoxe Rabbiner bei der Bundeswehr in Brandenburg ein

 29.10.2025

Berlin/Ankara

Merz besucht Erdogan: Gaza-Konflikt im Mittelpunkt

Nahost, Ukraine, Migration: Die Türkei ist in vielen Feldern ein wichtiger Partner. Das wird der Kanzler in Ankara deutlich machen. Trotzdem dürfte es für ihn ein schwieriger Antrittsbesuch werden

von Michael Fischer, Mirjam Schmitt  29.10.2025

Premiere

»Übergriffe gegen uns sind mittlerweile Alltag«

Anfeindungen, Behinderungen, Drohungen und Übergriffe: Ein neuer Film dokumentiert die Pressefeindlichkeit bei vielen Pro-Palästina-Demonstrationen in Berlin. Die Journalisten-Union warnt vor den Folgen für die Pressefreiheit hierzulande

von Markus Geiler  28.10.2025