Staaten

Israel nimmt Neubewertung der Beziehung zur Türkei vor - und ruft Diplomaten zurück

Foto: Getty

Nach Terrorverherrlichenden Äußerungen aus der Türkei hat Israel seine diplomatischen Vertreter aus dem Land zurückgerufen. Israel werde eine Neubewertung der Beziehungen zur Türkei vornehmen, schrieb Außenminister Eli Cohen am Samstag auf der Plattform X.

Türkischen und israelischen Medienberichten zufolge haben die Botschafterin Irit Lillian und weitere Botschaftsmitarbeiter die Türkei bereits in der vergangenen Woche verlassen. Israel hatte zuvor auch seine Staatsbürger zum Verlassen der Türkei aufgefordert. Hintergrund war die Sorge vor Anschlägen angesichts des Gaza-Kriegs.

Die Türkei hatte in den vergangenen Wochen schon mehrfach scharfe Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen nach dem brutalen Terror-Massaker der Hamas am 7. Oktober in israelischen Grenzorten geäußert.

Am Samstag sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf einer pro-palästinensischen Demonstration in Istanbul, Israel sei nur »eine Schachfigur« in der Region, die, »wenn der Tag kommt«, geopfert werde.

Das Land begehe »Kriegsverbrechen«. Zugleich warf er »westlichen Regierungen« vor, hauptsächlich für die »Massaker« im Gazastreifen verantwortlich zu sein.

Zuvor hatte der türkische Staatschef die im Gazastreifen herrschende islamistische Terrororganisation Hamas schon als »Freiheitskämpfer« bezeichnet. Ankara unterhält Kontakte zur Hamas und bemüht sich nach eigenen Angaben um die Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen.

Brüssel

»Gegen EU-Grundwerte«: Kommission verurteilt Festival

Eine Sprecherin der Europäischen Kommission hat den Boykott der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani in die Nähe von Antisemitismus gerückt und scharf verurteilt

von Michael Thaidigsmann  12.09.2025

Belgien

»Ruf unseres Landes beschmutzt«: Premier rügt Gent-Festival

Premier Bart de Wever kritisiert die Leiter eines belgischen Festivals dafür, die Münchner Philharmoniker und ihren Dirigent Lahav Shani ausgeladen zu haben

 12.09.2025

Berlin

Humboldt-Universität will gegen Antisemitismus vorgehen

Präsidentin Julia von Blumenthal sieht ihre Hochschule für künftige Auseinandersetzungen rund um den Nahost-Konflikt gut vorbereitet

von Lukas Philippi  12.09.2025

Gaza

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  12.09.2025

Nachkriegsjustiz

Verhandlung über Massenmord: Vor 80 Jahren begann der Belsen-Prozess

Fünf Monate nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen erhob ein britisches Militärgericht in Lüneburg Anklage gegen die Täter. In einer Turnhalle begann damit vor 80 Jahren der erste große NS-Kriegsverbrecherprozess in Deutschland

von Karen Miether  12.09.2025

Belgien

Deutsche Botschaft beendet Partnerschaft mit Gent-Festival

Die Deutsche Botschaft in Brüssel hat nach der Ausladung der Münchner Philharmoniker ihre Zusammenarbeit mit dem Flandern-Festival in Gent eingestellt

von Michael Thaidigsmann  11.09.2025

Debatte

Zentralrat nennt Ausladung Shanis »fatales Signal«

Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, trete die Demokratie mit Füßen

 11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025

Urteil

Bundesgerichtshof bestätigt Geldstrafen gegen Höcke

Das Landgericht Halle habe in nicht zu beanstandender Weise festgestellt, dass der AfD-Politiker die verbotene SA-Parole »Alles für Deutschland« und »Alles für« gerufen hat

 11.09.2025