Beirut

Israel bietet Libanon humanitäre Hilfe an

Nach der Explosion im Hafen von Beirut am 4. August 2020 Foto: dpa

Nach der Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit mindestens 100 Toten haben die EU, die Bundesregierung und das Nachbarland Israel humanitäre Hilfe angeboten.

»Unter Anweisung von Verteidigungsminister Benny Gantz und Außenminister Gabi Aschkenasi hat Israel sich an den Libanon durch internationale diplomatische und Verteidigungs-Kanäle gewandt«, teilten beide Minister in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. Der libanesischen Regierung sei »medizinische humanitäre Hilfe« angeboten worden.

Das Auswärtige Amt in Berlin teilte in einem Tweet mit: »Wir sind erschüttert von Bildern aus Beirut. Auch Mitarbeiter*innen unserer Botschaft sind unter den Verletzten. Unsere Gedanken sind bei Angehörigen der Opfer. Deutschland steht Libanon in dieser schweren Stunde zur Seite. Prüfen, welche Hilfe wir unverzüglich anbieten können.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Unterdessen schickt Frankreich zwei Militärflugzeuge mit Helfern in den Libanon. Bei der Explosion am Hafen von Beirut waren am Dienstag nach Angaben des libanesischen Roten Kreuzes mindestens 100 Menschen getöte und mehr als 4000 verletzt worden. Die Schäden zogen sich kilometerweit, viele Straßen der Küstenstadt waren mit Trümmern und Scherben übersät.

NAHARIJA Ein Krankenhaus im Norden Israels hat Hilfe bei der Versorgung von Verletzten angeboten. Der Direktor des Galiläa-Krankenhauses in der nördlichen Stadt Naharija, Massad Brahum, sagte am Mittwochmorgen im Armee-Radio Unterstützung zu. »Wir wollen nur eine helfende Hand reichen«, sagte er auf Arabisch. Jeder werde behandelt.

Von libanesischer Seite wurden die Hilfsangebote aus Israel jedoch zurückgewiesen. Darauf angesprochen sagten Regierungsvertreter: «Wir nehmen keine Hilfe von einem feindlichen Staat an.»

AMMONIUMNITRAT Ausgelöst haben könnte die schwere Explosion eine sehr große Menge Ammoniumnitrat: Schätzungsweise 2750 Tonnen der gefährlichen Substanz seien jahrelang ohne Sicherheitsvorkehrungen im Hafen von Beirut gelagert worden, sagte Ministerpräsident Hassan Diab dem Präsidialamt zufolge. Hinweise auf einen Anschlag oder einen politischen Hintergrund gab es am Dienstag nicht. Diab erklärte den Mittwoch zum Tag der landesweiten Trauer in Gedenken an die Opfer.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Spekulationen, dass Israel hinter der Explosion stecken könnte, räumte Außenminister Aschkenasi aus. Es handle sich um einen »von einem Brand ausgelösten Unfall«, sagte Aschkenasi dem israelischen TV-Sender »Channel 12«. Bei Spekulationen sei Vorsicht geboten, sagte Aschkenasi. »Ich sehe keinen Grund, die Berichte aus Beirut (über einen Unfall) nicht zu glauben.«

Der Libanon und Israel haben keine diplomatischen Beziehungen. Offiziell befinden sich die beiden Nachbarländer noch im Krieg. Libanesen sind jegliche Kontakte mit Israelis verboten. An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen der libanesischen Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. dpa

Nahost

US-Sender: Israelische Reaktion auf Iran nicht vor Monatsende

Kommt die Antwort des jüdischen Staates nach Pessach?

 18.04.2024

Israel

Jerusalem rechnete nicht mit Irans Großangriff

Laut »New York Times« haben sich die Israelis »schwer verkalkuliert«

 18.04.2024

Nahost

Israels Außenminister begrüßt EU-Absicht zu Sanktionen gegen Iran

»Dies ist ein wichtiger Schritt, um der Schlange die Zähne zu ziehen«, so Israel Katz

 18.04.2024

Ofek

Anfragenschwemme bei Antisemitismusberatungsstelle

Seit dem 7. Oktober habe sich die Zahl der Anfragen versiebenfacht

 18.04.2024

Geiseln der Hamas

Bibas-Familie veröffentlicht Entführungsvideo

Die Angehörigen wollen auf das Schicksal von Yarden aufmerksam machen

von Sabine Brandes  18.04.2024

Interview

»Ich werde Pessach nicht feiern«

Alon Nimrodi muss das erste Mal Pessach ohne seinen Sohn verbringen. Tamir ist seit 194 Tagen Gefangener der Hamas in Gaza

von Sophie Albers Ben Chamo  18.04.2024

Vermisst

Beten für die Rückkehr

Eitan Horn ist seit 194 Tagen in der Gewalt der Hamas

von Sophie Albers Ben Chamo  18.04.2024

Nahost

Appelle zu Gewaltverzicht an Israel und Iran

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 18.04.2024

Konflikt

Das Ende des Schattenkrieges

Warum der Angriff des Iran zu einer Neuordnung im Nahen Osten führen könnte – und zwar zum Vorteil Israels

von Ralf Balke  18.04.2024