Nach der verheerenden Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut hat ein Krankenhaus im Norden Israels Hilfe bei der Versorgung von Verletzten angeboten. Der Direktor des Galiläa-Krankenhauses in der nördlichen Stadt Naharija, Massad Brahum, sagte am Mittwochmorgen im Armee-Radio Unterstützung zu.
»Wir wollen nur eine helfende Hand reichen«, sagte Brahum auf Arabisch. Jeder werde behandelt und das Krankenhaus gesund verlassen.
MITGEFÜHL Zuvor hatte die israelische Regierung ein Hilfsangebot über internationale Kanäle unterbreitet. Präsident Reuven Rivlin drückte via Twitter dem Libanon sein Mitgefühl aus.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies den Vorsitzenden des Nationalen Sicherheitsrates, Meir Ben-Schabat, an, mit dem UN-Nahostbeauftragten Nikolaj Mladenow weitere Möglichkeiten der Unterstützung auszuloten.
»Wir nehmen keine Hilfe von einem feindlichen Staat an«, erklärt die libanesische Regierung.
Von libanesischer Seite wurden die Hilfsangebote aus Israel jedoch zurückgewiesen. Darauf angesprochen sagten Regierungsvertreter: »Wir nehmen keine Hilfe von einem feindlichen Staat an.«
KRIEG Der Libanon und Israel haben keine diplomatischen Beziehungen. Offiziell befinden sich die beiden Nachbarländer noch im Krieg. Libanesen sind jegliche Kontakte mit Israelis verboten. An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen der libanesischen Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee.
Die gewaltige Explosion hatte am Dienstag Beirut und die umliegenden Gebiete erschüttert. Große Teile des Hafens wurden zerstört. Nach Angaben des libanesischen Roten Kreuzes starben mindestens 100 Menschen, etwa 4000 weitere wurden verletzt. dpa