Deutsche Welle

Intendant: Antisemitismus-Krise bewältigt

Das Funkhaus der Deutschen Welle in Bonn Foto: picture alliance / Daniel Kalker

Die Deutsche Welle (DW) hat nach Angaben ihres Intendanten Peter Limbourg ihre Antisemitismus-Krise bewältigt. Innerhalb der Redaktion des deutschen Auslandssenders sowie bei der Rekrutierung von Mitarbeitern seien viele Maßnahmen ergriffen worden, sagte Limbourg in Interview der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. »Ich denke, wir sind eine der öffentlichen Institutionen, die am stärksten auf Antisemitismus-Prävention achtet«, so der DW-Intendant.

Gleichzeitig warnte Limbourg davor, die Redaktion bei diesen Vorwürfen unter Generalverdacht zu stellen. Zwar gebe es durchaus starke kulturelle Unterschiede im Sender, allerdings werde das Programm dennoch eingehend geprüft. »Es ist nicht so, dass wir nicht wüssten, was die Kolleginnen und Kollegen senden«, betonte Limbourg.

Verhaltensregeln Im vergangenen Jahr waren Antisemitismusvorwürfe gegen Teile der DW-Redaktion laut geworden. Ein Untersuchungsbericht war zu dem Ergebnis gekommen, dass es Fehlverhalten Einzelner gegeben habe, aber keine Judenfeindlichkeit im journalistischen Programm des Senders. Angesichts der Vorwürfe hatte die DW unter anderem ihre internen Verhaltensregeln geändert und ein Kompetenzteam für Antisemitismus, jüdisches Leben sowie Israel und die Palästinensischen Gebiete einberufen.

Zuletzt hatte es im Januar Kritik an einem Videobeitrag über die neue Regierung in Israel gegeben, in dem ein Sprecher der Hamas zitiert wurde, ohne als solcher gekennzeichnet zu sein. Der Sender hatte daraufhin Fehler eingeräumt und sich entschuldigt. kna

Interview

»Geiseln nach Hause – Gazakrieg beenden«

Dalia Cusnir, Schwägerin von Iair und Eitan Horn, spricht über den Kampf für die Angehörigen in der Gewalt der Hamas, während der Krieg gegen den Iran tobt

von Sabine Brandes  24.06.2025

Meinung

Nichts als Fußball spielen!

Wie das Grümpelturnier von Maccabi Schweiz in Zürich für Ablenkung sorgt: Betrachtungen einer jüdischen Amateur-Fußballerin

von Nicole Dreyfus  24.06.2025

Meinung

Europa fehlt bei seiner Iran-Politik der Kompass

Wenn wir Israel jetzt allein lassen, riskieren wir nicht nur dessen Zukunft, sondern auch unsere eigene, meint Oliver Rolofs

von Oliver Rolofs  24.06.2025

Asyl

Protest gegen drohende Abschiebung von Hamza Howidy

Der Gazaner soll nach Griechenland zurückgeschickt werden, wo er erstmals Asyl beantragte. Er hat namhafte Unterstützer, die sich für seinen Verbleib in Deutschland einsetzen.

von Imanuel Marcus  24.06.2025

Meinung

Hamza Howidys Stimme braucht das Land

Dem Friedensaktivisten Hamza Howidy aus Gaza droht die Abschiebung nach Griechenland. Doch dort wäre er in Gefahr. Deutschland sollte dem Hamas-Gegner daher Schutz gewähren

von Sabine Brandes  24.06.2025

Reaktion auf Irans Bruch der Waffenruhe

Israel greift Radarstation in Iran an

US-Präsident Donald Trump soll Ministerpräsident Netanjahu gedrängt haben, den Angriff abzusagen

 24.06.2025

Washington D.C.

Trumps Traum vom Friedensnobelpreis

Für den amerikanischen Präsidenten ist der Nato-Gipfel ein Grund zum Feiern. Die Alliierten beugen sich seiner Forderung nach mehr Geld. Die von ihm verkündete Waffenruhe zwischen Iran und Israel bröckelt allerdings bereits

von Anna Ringle, Luzia Geier  24.06.2025

Washington D.C.

»What the fuck« - Trump sauer über Bruch der Waffenruhe

Nur Stunden zuvor hatte der Iran die Waffenruhe mit einem Raketenangriff auf Israel gebrochen

 24.06.2025 Aktualisiert

Kommentar

Antisemitismus hat leider schon lange einen Platz in Deutschland

Vernichtungsfantasien gegen Juden scheinen konsensfähig zu sein, wie die Ereignisse vom Wochenende in Berlin wieder einmal zeigen

von Sigmount A. Königsberg  24.06.2025