Meinung

Idee mit Hintergedanken

Was lange währt, wird manchmal gut: Am Dienstag hat die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern eine Initiative im Bundesrat beschlossen, wonach Schoa-Überlebende, die aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland eingewandert sind, offiziell als »Verfolgte des NS-Regimes« anerkannt werden sollen. Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) möchte damit den meist hochbetagten Menschen einen gesetzlichen Anspruch auf Rente garantieren. Die Idee kann sich durchaus sehen lassen. Allerdings scheint sie nicht ganz ohne Hintergedanken entstanden zu sein. Denn momentan erhalten jüdische Zuwanderer im Alter Sozialhilfe, eine Grundsicherung, die das jeweilige Bundesland zahlt. Würde Mecklenburgs Gesetzesvorschlag umgesetzt, müsste der Bund für die Altersversorgung der Schoa-Überlebenden aufkommen. Der Landeshaushalt wäre entlastet. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Idee so schnell wie möglich umgesetzt wird. Denn den Betroffenen läuft die Zeit davon. Das weiß auch die Regierung in Schwerin. Jetzt ist es an ihr, alles dafür zu tun, dass der Bundesrat zügig über die Initiative abstimmt.

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Innere Sicherheit

Dschihadistisch motivierter Anschlag geplant: Spezialeinsatzkommando nimmt Syrer in Berlin-Neukölln fest 

Nach Informationen der »Bild« soll der Mann ein Ziel in Berlin im Blick gehabt haben

 02.11.2025 Aktualisiert

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  02.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

Berlin/München

Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

 02.11.2025 Aktualisiert

Jerusalem/Düsseldorf

Yad Vashem will beim Standort in Deutschland eine schnelle Entscheidung

In Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Sachsen soll erstmals außerhalb Israels ein Bildungszentrum zum Holocaust entstehen. Die Entscheidung soll zügig fallen

 02.11.2025 Aktualisiert

Düsseldorf

Wolfgang Rolshoven mit Josef-Neuberger-Medaille geehrt

Mit der Auszeichnung würdigte die Jüdische Gemeinde Rolshovens jahrzehntelanges Engagement für jüdisches Leben und seinen entschlossenen Einsatz gegen Judenhass

 31.10.2025

Nürnberg

»Nie wieder darf Hass die Oberhand gewinnen«

Kongressabgeordnete aus Washington D.C., Touristen aus China und Geschichtsinteressierte aus Franken: Das Interesse an den Nürnberger Prozessen ist 80 Jahre nach dem Start des historischen Justizereignisses ungebrochen

von Michael Donhauser  31.10.2025

Ankara

Offene Konfrontation zwischen Erdogan und Merz über Israel und Gaza

Eigentlich wollte der Bundeskanzler bei seinem Antrittsbesuch neue Harmonie in die deutsch-türkischen Beziehungen bringen. Bei einer Pressekonferenz mit mit türkischen Präsidenten kommt es stattdessen zur offenen Konfrontation

von Anne Pollmann, Michael Fischer, Mirjam Schmitt  31.10.2025