Extremismus

»Ich bin maßlos enttäuscht«

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) Foto: imago images/Karina Hessland

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) übt heftige Kritik an der Entscheidung der Unionsfraktion im Bundestag, dem »Wehrhafte-Demokratie-Gesetz« nicht zuzustimmen. Die Blockade »gefährdet dieses wichtige Projekt«, sagte Seehofer im Magazin »Der Spiegel«.

»Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist ein zentrales Anliegen der Großen Koalition.« Noch nie zuvor habe sich eine Bundesregierung so umfassend mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus beschäftigt und so viele konkrete Maßnahmen beschlossen, so Seehofer weiter. Er sei »maßlos enttäuscht« von denjenigen, die »mit ihrem destruktiven Handeln die gute Arbeit der Bundesregierung in dieser Legislaturperiode beschädigen«.

Die Union zog in dieser Woche ihre Zustimmung zu den bereits vereinbarten Eckpunkten des Gesetzes zurück, einen Tag bevor sie ins Kabinett eingebracht werden sollten. Das Regelwerk sollte die Präventionsarbeit gegen Extremismus besser als bisher unterstützen. In einem Brief an SPD-Familienministerin Franziska Giffey, der dem Magazin vorliegt, melden Thorsten Frei und Nadine Schön, Vizefraktionsvorsitzende der Union, »grundsätzliche Vorbehalte« gegen die Eckpunkte an. Sie bemängeln vor allem zwei Punkte.

Alle Organisationen, die vom Bund etwa Geld für Aufklärungsarbeit bekommen, müssen sich nach Unionsmeinung schriftlich zur demokratischen Grundordnung bekennen - damit wollen CDU/CSU zum Beispiel linke Extremisten abwehren. Ein entsprechender Passus fehle aber im Gesetz. Außerdem möchte die Unionsfraktion sicherstellen, dass über das neue Gesetz auch Geld an den Bundesfreiwilligendienst fließt.

Die SPD reagiert erbost. Die Parteivorsitzende Saskia Esken sprach im »Spiegel« von einem »Armutszeugnis«. Wie viele Morde und Straftaten, fragt sie, müssten noch geschehen, »bis die konservativen Parteien endlich erkennen, dass die Gefahr von rechts kommt?«. kna

Berlin

Scholz: »Der Terror der Hamas muss enden«

Der Bundeskanzler appelliert an die palästinensische Terrororganisation, ihre Waffen »ein für alle Mal« niederzulegen

 17.01.2025

Bitburger Gespräche

Schuster für härtere Strafen gegen Antisemitismus im Netz

Antisemitismus gelte inzwischen als eine Art »Aufnahmeritual« in bestimmten Gruppen, warnt Zentralratspräsident Josef Schuster. Er sieht die Politik dazu aufgefordert, »Strafbarkeitslücken« zu schließen

von Matthias Jöran Berntsen  17.01.2025

Washington D.C.

Trump will Israel im Fall einer neuen Gaza-Operation unterstützen

Der künftige Präsident will zudem das Momentum des Waffenruheabkommens nutzen, um die Abraham Accords wiederzubeleben

 17.01.2025

Meinung

Die linke Tour der Alice Weidel

Mit ihren Aussagen zu Adolf Hitler im Gespräch mit Elon Musk hat die AfD-Chefin erneut ihre Inkompetenz bewiesen

von Michael Thaidigsmann  17.01.2025

Kommentar

Warum bejubelt ihr den Terror, statt euch über Frieden zu freuen?

Ein Kommentar von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel über die israelfeindlichen Demonstrationen in Berlin-Neukölln nach Verkündung der Gaza-Waffenruhe

von Philipp Peyman Engel  16.01.2025

Düsseldorf

Jüdische Zukunft: Panel-Diskussion mit Charlotte Knobloch

Auf dem Podium sitzen auch Philipp Peyman Engel, Hetty Berg und Armin Nassehi

 16.01.2025

Meinung

Die Kürzung der Fördermittel für antizionistische Vereine ist richtig

Unterstützung für Menschenrechtsorganisationen darf nicht bedeuten, dass man am Ende Hass und Hetze unterstützt

von Olga Deutsch  16.01.2025

Reaktionen auf das Abkommen

»Ein Gefühl der Freude in den Adern des jüdischen Volkes«

Politiker und jüdische Organisationen weltweit haben mit Freude auf das Abkommen zur Freilassung der Geiseln reagiert – Donald Trump lobte sich selbst

 15.01.2025

Gazakrieg

Scholz: Waffenruhe Chance für dauerhaftes Kriegsende

Der Bundeskanzler reagiert erleichtert auf eine Einigung über einen Geisel-Deal zwischen Israel und der Hamas

 15.01.2025