Berlin

»Homos sagen Ja zu Israel«

Mit der »East Pride Berlin« beginnt der Pride Month Berlin. Die auch als »Berlin Pride Celebration« bekannte »Christopher Street Day Parade« (Foto) schließt ihn einen Monat später ab. Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

In Berlin findet am Samstag die East Pride Berlin statt. Es handelt sich um einen Homosexuellen-Marsch, dessen Motto mit dem Nahen Osten und speziell mit Israel zu tun hat: »Homos sagen Ja zu Israel«.

Die Message dieser Pride-Parade, die an der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg beginnt und über den Alexanderplatz zur Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße führt, stellt einen klaren Gegensatz zur Bewegung »Queers for Palestine« dar, deren Vertreter seit dem 7. Oktober immer wieder auf Pro-Terror-Kundgebungen angetroffen wurden – und dies obwohl Homosexuelle in den palästinensischen Gebieten gehasst, verfolgt und sogar ermordet werden.

In der »taz« wird Annette Detering, die Initiatorin der East Pride Parade, zitiert. Sie erklärt, die Wurzeln ihrer Bewegung lägen in der Lesben- und Schwulenbewegung in der DDR. Damals sei es eher um politische Gleichberechtigung gegangen, als um Identität.

Sündenbock Israel

Diese Parade hat jedes Jahr ein anderes Motto: 2023 ging es um die Situation von Schwulen, Lesben und Transgender-Menschen in Uganda, 2022 um die Lage dieser Minderheit in Russland und der angegriffenen Ukraine.

Im Vorfeld der diesjährigen East Pride, die einen Monat vor der größeren Berlin Pride Celebration stattfindet, kritisiert Annette Detering in der »taz« die »Queers for Palestine«: »Mit dem Slogan ›Free Palestine‹ werden undifferenzierte Schuldzuweisungen mittransportiert und antisemitische Vorurteile belebt. Wir widersprechen der wieder stark werdenden antiwestlichen und antifreiheitlichen Anschauung, in der Israel zum Sündenbock gemacht wird.«

Israel sei das einzige Land im Nahen Osten, das die LGBTQ-Minderheit schütze. Es handle sich um eine Region, in der deren Angehörige »durch Religionen und Staaten systematisch verfolgt und ermordet« würden. »Wir empfinden es als unsere Pflicht, solidarisch zu sein mit Jüdinnen
und Juden und mit allen Menschen, die für das Existenzrecht Israels kämpfen«, so Detering.

Pride Month

Die Verfolgung von Homosexuellen und Trans-Gender-Menschen in von der Palästinensischen Autonomiebehörde regierten Gebieten rief schon im Jahr 2000 das Europäische Parlament auf den Plan. Es verurteilte »ernsthafte Verletzungen der Menschenrechte von Schwulen, Lesben, Transsexuellen und Trans-Gender-Personen« sowie die Tötung von queeren Palästinensern.

Im Laufe der Parade soll die Frauenrechtlerin und Gründerin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, Seyran Ateş, eine Rede halten – ebenso wie Gideon Joffe, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Konstantin Sherstyuk wird den Veranstaltern zufolge über seine Erfahrungen am 7. Oktober in Israel und darüber, wie sich die Wochen nach dem Massaker in Berlin gestalteten.

Die East Pride Berlin beginnt am Samstag, den 29. Juni 2024 um 16:00 Uhr am U- und S-Bahnhof Schönhauser Allee (Stargarder Straße). Sie eröffnet den 3. Pride Month Berlin, der wiederum am 27. Juli mit der großen Berlin Pride zu Ende geht. im

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