Debatte

Holocaust-Überlebende Eva Umlauf: »Tun Sie es nicht, Herr Merz«

Eva Umlauf, während Auschwitz - Birkenau -Gedenkzeremonie 2023 Foto: picture alliance / NurPhoto

Die Holocaust-Überlebende Eva Umlauf hat in einem offenen Brief an Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz appelliert, am Freitag nicht ein Gesetz gemeinsam mit der AfD zu beschließen. »Tun Sie es nicht, Herr Merz«, heißt es in dem Brief, den die »Süddeutsche Zeitung« veröffentlichte. Er liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor. 

Umlauf war als Zweijährige ins NS-Vernichtungslager Auschwitz gebracht worden und wäre nach eigenen Worten heute nicht mehr am Leben, wenn ihr Zug nur drei Tage früher angekommen wäre. Sie forderte Merz auf: »Unterschätzen Sie die Rechtsextremisten nicht. Kehren Sie um auf dem Weg, den Sie am Mittwoch beschritten haben. Gehen Sie auf die anderen demokratischen Parteien zu, finden Sie Kompromisse.«

»Genau so fängt es an«

Die gemeinsame Abstimmung der Union mit der AfD über Anträge zur Migrationspolitik am Mittwoch habe die demokratische Brandmauer erschüttert. »Doch am Freitag könnte zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte ein Gesetz im Bundestag gemeinsam mit Rechtsextremen verabschiedet werden«, warnte Umlauf. »Die Brandmauer könnte niedergerissen werden. Tun Sie das nicht.« Am Freitag steht das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz auf der Tagesordnung des Bundestags.

Was diese Woche im Bundestag geschehe, werde in die Geschichtsbücher eingehen, schrieb Umlauf. »Denn genau so fängt es an, so normalisieren wir die Feinde der Demokratie.« Sie habe gehofft, in ihrem Leben keinen Aufstieg rechtsextremer Parteien mitzuerleben. Doch jetzt gehe ein Rechtsruck durch ganz Europa, Hass und Hetze würden wieder salonfähig.

»Hand aufs Herz: Mir macht das große Angst«, schrieb die 82-Jährige. »Wir haben alle gesehen, wohin dieser Weg führen kann.« dpa

Japan

Lodge lehnt israelische Gäste ab – Jerusalem protestiert

Israels Botschafter in Tokyo, Gilad Cohen, legt formell Protest ein

 16.12.2025

Sydney

Terrorattacke in Bondi Beach: Ermittler finden Sprengsätze und IS-Propaganda

Im Fahrzeug der Täter entdecken Ermittler auch improvisierte Sprengvorrichtungen

 16.12.2025

Vatikanstadt

Papst Leo XIV. verurteilt Terroranschlag in Sydney

Bei einem Terroranschlag auf eine Chanukka-Feier in Australien gibt es mindestens 15 Todesopfer. Der Papst findet deutliche Worte

 15.12.2025

USA

Ministerin: Silvester-Terrorattacke in Kalifornien vereitelt

Eine »linksextreme, propalästinensische, regierungsfeindliche und antikapitalistische« Gruppe soll Terroranschläge an der Westküste der USA vorbereitet haben

 15.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025

Dresden

Hauptverfahren gegen »Sächsische Separatisten«

Acht Mitglieder einer rechtsextremistischen Gruppe sollen sich vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden verantworten. An einem »Tag X« wollten sie laut Anklage gewaltsam an die Macht

 15.12.2025

Oranienburg

Gedenken an NS-Völkermord an Sinti und Roma

Bei der Gedenkveranstaltung wollen Schülerinnen und Schüler Textpassagen aus Erinnerungsberichten verfolgter Sinti und Roma vortragen

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025