Weimar

Hinter jedem Baum ein Mensch

Naftali Fürst, Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, pflanzt eine Wildkirsche zum Gedenken an die Häftlinge des KZ (September 2022). Foto: picture alliance/dpa

Institutionen und Vereine aus ganz Deutschland haben am Mittwoch weitere Bäume für das Gedenkprojekt »1000 Buchen« auf dem Weimarer Ettersberg gepflanzt. Insgesamt seien 21 Bäume gesetzt worden, erklärte die thüringische Staatskanzlei vor Ort. Damit seien entlang der Bahntrasse zum ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald inzwischen 200 Bäume gepflanzt worden.

Das Pflanzen der Bäume setze im Gedenken an die Todesmärsche aus dem KZ Buchenwald und an die Opfer des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten ein Zeichen gegen das Vergessen, betonte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in einem Grußwort.

buchenwald Hinter jedem Baum stehe ein Mensch, dem Buchenwald zum furchtbaren Schicksal geworden sei. Jede Baumpflanzung biete Anlass, sich neu mit der NS-Vergangenheit zu beschäftigten, fügte Ramelow hinzu. Gleichzeitig setze sich das Projekt mit gegenwärtigen Herausforderungen für die demokratische Gesellschaft in Thüringen und in ganz Deutschland auseinander.

Eine Reihe von mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Anschlägen auf mehr als ein Dutzend Gedenkbäume hatte im Sommer 2022 bundesweit für Empörung gesorgt.

Eine Reihe von mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Anschlägen auf mehr als ein Dutzend Gedenkbäume hatte im Sommer 2022 bundesweit für Empörung gesorgt. Daraufhin erfuhr das Projekt »1000 Buchen« eine Welle der Solidarität und der Unterstützung aus Politik und Gesellschaft.

Darunter seien viele Menschen, Institutionen und Initiativen gewesen, die neue Bäume pflanzen wollten, erklärte die Lebenshilfe Apolda als Initiatorin des Projekts. Alle Angebote zusammengezählt, könnten damit doppelt so viele Bäume neu gepflanzt werden, wie beschädigt worden seien. epd

Meinung

Die »Staatsräson« mit neuem Leben füllen

Umfragen zeigen, dass Israel hierzulande alles andere als beliebt ist. Dabei sollte allen Deutschen das Schicksal des jüdischen Staates am Herzen liegen - gerade angesichts der Bedrohung aus dem Iran

von Nikolas Lelle  16.06.2025

Terror

Sorge vor Anschlägen auf jüdische Einrichtungen

Die Auswirkungen des Kriegs gegen den Iran könnten auch in Deutschland zu spüren sein, warnt Felix Klein. Auch Thüringens Verfassungsschutzchef Stephan Kramer rechnet mit erhöhter Terrorgefahr

von Christoph Arens  16.06.2025

Luftfahrtmesse

Frankreich schließt israelische Stände

Die Betreiber sollen entgegen der Auflagen Angriffswaffen ausgestellt haben

 16.06.2025

Krieg gegen Iran

Exodus aus Teheran

Der Krieg gegen das iranische Regime und dessen Atom- und Raketenprogramm treibt Bewohner der Hauptstadt in die Flucht

von Aref Taherkenareh, Arne Bänsch  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin organisiert Krisenschalte zu Nahost-Krieg

Kann die EU einen Beitrag zur Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran leisten? Am Dienstag soll es eine Videokonferenz der zuständigen Außenminister geben

 16.06.2025

Nahost

Krieg gegen Iran: EU will mit USA Energiemarkt sichern

Seit dem Angriff Israels auf das iranische Atomprogramm steigen die Rohölpreise und in der Folge die Sprit- und Heizölpreise. Die EU und die USA sind alarmiert - und wollen notfalls handeln

 16.06.2025

Berlin

Karin Prien: »Ich gestatte mir keine Ängstlichkeit«

Die Bundesbildungsministerin spricht in einem Interview über ihre jüdischen Wurzeln. Und geht bei manchen Themen auf Distanz zu ihrem Parteivorsitzenden

von Alexander Missal  16.06.2025

Iran

Iran: Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet

Israel hat seit Beginn des Krieges mit dem Iran bereits etliche führende Militärs getötet. Nun sind bei einem weiteren Angriff Geheimdienstvertreter der nationalen Eliteeinheit getötet worden

 15.06.2025