Israels Präsident Isaac Herzog wird voraussichtlich an der offiziellen Amtseinführung von Papst Leo XIV. am Sonntag in Rom teilnehmen. Das bestätigte ein Sprecher des Präsidialamtes in Jerusalem am Dienstag auf Anfrage.
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, wertete dies als Zeichen, dass Israel daran liege, die Beziehungen zur Kirche aufrechtzuerhalten. Nach dem Tod von Papst Franziskus hatten offizielle israelische Reaktionen für Unmut und Irritation gesorgt.
Herzog hatte Leo XIV. am Tag seiner Wahl Glückwünsche »aus der Heiligen Stadt Jerusalem« übermittelt und gesagt, er freue sich darauf, »die Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl zu vertiefen und die Freundschaft zwischen Juden und Christen im Heiligen Land und weltweit zu festigen«. Er hoffe, dass der neue Papst Brücken das Verständnis zwischen allen Glaubensrichtungen und Völkern fördern werde.
Nach dem Tod von Papst Franziskus war Herzog zunächst der einzige ranghohe Vertreter Israels gewesen, der öffentlich Bedauern äußerte. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldete sich erst vier Tage nach dem Tod des Kirchenoberhaupts zu Wort.
Bei der Beisetzung von Franziskus war das Land nur durch seinen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Yaron Sideman, vertreten. Das Verhalten stieß auch innerisraelisch auf Kritik. kna