Terrorverherrlichung

Hamas-Sympathisanten sollen an Uni Heidelberg Vortrag halten

Die Universität Heidelberg Foto: picture alliance / imageBROKER

Die Universität Heidelberg bietet Terror-Sympathisanten ein Podium. Am Dienstag sollen Hebh Jamal und Mahmud O. am Zentrum für transkulturelle Studien einen Vortrag zum Thema »Palestinian activism and (German) Media« halten.

Die Aktivistin Hebh Jamal hat ein ganz eigenes Bild von »Aktivismus« und den deutschen Medien. Noch am 7. Oktober rechtfertigte sie die Massaker der Hamas. »Dekolonialisierung ist schmutzig, Dekolonialisierung ist hässlich, Dekolonialisierung ist nicht hübsch anzusehen. Sie ist furchterregend, aber sie ist absolut notwendig«, sagte Jamal in einem mittlerweile gelöschten TikTok-Video über die Ermordung von 1200 Frauen, Kindern und Männern und die Geiselnahme von mehr als 200 weiteren Menschen, darunter auch Kleinkinder.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Palästinenser hätten sich als »Stimmlose« an dem Tag »endlich dagegen gewehrt, wie menschlicher Abfall« behandelt zu werden. Die deutschen Medien hingegen seien »ganz klar voreingenommen« für den »faschistischen« und »kolonialistischen Siedlerstaat« Israel, behauptet die aus Amerika nach Deutschland eingewanderte Aktivistin.

Mahmud O. sollte Anfang April beim umstrittenen »Palästina-Kongress« in Berlin einen Workshop über politischen Aktivismus geben. Doch die Veranstaltung wurde zwei Stunden nach Beginn von der Polizei beendet, weil dort eine Videobotschaft von Abu Sitta abgespielt werden sollte. Gegen den 86-jährigen Palästinenser gibt es ein Betätigungsverbot, weil er gesagt hat, dass er bei den Massakern mitgemacht hätte, wenn er jünger gewesen wäre.

Auch Mahmud O. nimmt die Terroristen in Schutz. »Die Hamas wird verboten und keiner weiß, wieso. Keiner kann nachvollziehen, wieso«, sagte er auf einer Demonstration nach der Auflösung des »Palästina-Kongresses«.

Die Universität betont auf Anfrage der Jüdischen Allgemeinen, dass sie die »terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel auf das Schärfste« verurteile. Es sei »Aufgabe aller Hochschulangehörigen, entschieden gegen jede Form von Diskriminierung und damit insbesondere auch Antisemitismus einzutreten.«

Am Montagabend wird in einer Gesprächsrunde mit Vertretern der Universität und jüdischer Studentenverbände beraten, ob und inwiefern die Veranstaltung stattfinden soll. Dabei solle insbesondere die Wissenschaftsfreiheit in den Blick genommen werden, »die ein hohes und schützenswertes Gut in unserer demokratischen Gesellschaft darstellt.«

Professor der Universität Heidelberg reagiert herablassend auf Kritik

Jüdische Studenten hatten versucht, einen Professor des Zentrums für transkulturelle Studien und die Universitätsleitung auf die menschenverachtenden Äußerungen aufmerksam zu machen und den Vortrag zu verhindern.

Die Reaktion des Professors war herablassend: »Nach Rücksprache mit unserer promovierten Mitarbeiterin konnten wir uns überzeugen, dass Sie als Kursleiterin durchaus in der Lage ist, die Meinungen und Ansichten ihrer Gäste zu hinterfragen und wissenschaftlich einzuordnen«, schreibt er in einer Email an die Studenten.

Es sei »grundsätzlich nachvollziehbar, dass in einem Seminar zu ›#Islam: Religious Dynamics in Online Spaces‹ (so der Name der Lehrveranstaltung, Anm. d. Red.), auch Social Media-Aktivisten zu Worte kommen«, so der Professor. »Da muss man natürlich auch über unangenehme oder kritikwürdige Positionen des Islam reden«, heißt es in der Email über die Unterstützung für den Hamas-Terror. Die Veranstaltung sei nicht öffentlich und solle den Studenten vermitteln, wie sie Informationen analysieren und einordnen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei den Unterstützern von Hebh Jamal und Mahmud O. klingt die Veranstaltung weniger kritisch. »Zwei unserer Leute werden am 4.06 an der Uni Heidelberg sprechen. Die Veranstaltung ist für jeden öffentlich, kommt vorbei!«, heißt es in einem Instagram-Post, mit dem der Vortrag der Terror-Sympathisanten beworben wird.

Lesen Sie auch

Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, kritisiert die geplante Veranstaltung. »Ich meine, dass diese beiden Personen nicht einfach in einem Seminar präsentiert werden können. Wenn man das Wagnis einer Diskussion mit Terrorbefürwortern in der Lehre eingehen will, muss dies im Sinne der ›Treue zur Verfassung‹ und einer klaren
Wertehaltung der Universität entsprechend gerahmt werden. Dass
dies hier geschieht, ist nicht zu erkennen«, sagt er der Jüdischen Allgemeinen.

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Bayern

Als Rassist und Antisemit im Polizeidienst? Möglich ist es …

Der Verwaltungsgerichtshof München hat geurteilt, dass Beamte sich im privaten Rahmen verfassungsfeindlich äußern dürfen, ohne deswegen mit Konsequenzen rechnen zu müssen

von Michael Thaidigsmann  01.07.2025

Frankfurt

Unibibliothek besitzt rund 7.500 mutmaßlich geraubte Bücher

Die Goethe-Universität hatte die Herkunft von insgesamt rund 79.000 Bänden geprüft, die zwischen 1942 und 1945 in den Bestand aufgenommen worden waren

 01.07.2025

Spionage-Skandal

Außenminister Wadephul bestellt iranischen Botschafter ein

Der CDU-Politiker rief außerdem zum Schutz von Juden in Deutschland auf

 01.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Ausstellung »Die Nazis waren ja nicht einfach weg« startet

Die Aufarbeitung der NS-Zeit hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wendungen genommen. Eine neue Ausstellung in Berlin schaut mit dem Blick junger Menschen darauf zurück

von Lukas Philippi  01.07.2025

Kirchen

Theologe Staffa kritisiert Apartheidsbeschluss des Weltkirchenrates

Der Apartheidsvorwurf sei einfach falsch, sagte der christliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

von Stephan Cezanne  01.07.2025

Berlin

Schuster: Vernichtungsfantasien des Mullah-Regimes gegen Israel und Juden nicht mehr kleinreden

In Dänemark wurde ein Spion festgenommen, der für den Iran jüdische und pro-israelische Ziele ausspioniert haben soll - darunter auch den Zentralrat der Juden

 01.07.2025

Festnahme

Spion soll für Iran jüdische Einrichtungen in Deutschland ausgespäht haben

Der Tatverdächtige wurde in Dänemark festgenommen

von Nils Kottmann  01.07.2025 Aktualisiert

USA

82-Jährige stirbt nach Angriff von Boulder

Die Frau erlag ihren schweren Verletzungen. Die Anklage gegen den Täter soll nun erweitert werden

 01.07.2025