Linkspartei

Hakenkreuz mit Davidstern

Online-Hetze: Das Flugblatt, das bis gestern noch auf der Homepage der Duisburger Linkspartei zu sehen war Foto: screenshot

Die Symbolik ist eindeutig: Inmitten eines schwarzen Davidsterns prangt ein Hakenkreuz, darunter steht »Nie wieder Krieg für Israel!«. So präsentierte sich ein antisemitisches Flugblatt bis gestern auf der Homepage des Duisburger Kreisverbands der Linkspartei. Darin heißt es, es sei »an der Zeit, den wahren Schurkenstaat und Kriegstreiber zu benennen«. Israel sei unter anderem Diskriminierung der palästinensischen Bevölkerung und die Besetzung »unrechtmäßig erworbenen Landes« vorzuwerfen.

Server Die Bundesspitze der Linkspartei und Ute Abraham, Vorsitzende des Duisburger Kreisverbands Die Linke, hatte sich nach Bekanntwerden dieser Veröffentlichung »ausdrücklich von dem fälschlich veröffentlichten Papier« distanziert. »Das Dokument ist vor Monaten auf dem Server der Linken Duisburg gelandet und wurde inzwischen gelöscht«, heißt es in einer Erklärung. Allerdings könne man nicht jeden Link auf den Seiten kontrollieren.

Bleibt die Frage, wie das Dokument dahin gelangen konnte. »Entsprechend unserem partizipativen Grundverständnis gibt es mehrere Genossen und Genossinnen, die auf die Webseite des Duisburger Kreisverbands Zugriff haben. Wir werden dies intern besprechen und zukünftig eine andere Administration der Seite umsetzen«, meint Abraham.

Eine Theorie laute, dass Rechtsextreme das Dokument, das auf einer untergeordneten Seite des parteiunabhängigen Jugendverbands »Solid« veröffentlicht worden war, in den Server »eingeschleust« hätten. Das hält Benamin Krüger, Sprecher des BAK-Schalom, eines Arbeitskreises innerhalb der Linken, für »völlig absurd«. Viel mehr erwartet er eine »Null Toleranz«-Linie gegenüber denjenigen, die dieses Flugblatt verfasst haben. »Sie dürfen nicht länger Mitglied der Linkspartei sein«, sagte er der Jüdischen Allgemeinen.

Unterdessen droht der Duisburger Linkspartei laut Oberstaatsanwalt Rolf Haferkamp ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Man ermittele wegen des Verdachts der Volksverhetzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. (mit dpa)

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Deutschland

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post von NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025