USA

Hakenkreuz in Rücken eines jüdischen Teenagers geritzt

Blick auf Las Vegas. Hier hat sich die Tat ereignet. Foto: picture alliance / Newscom

Die amerikanische Bundespolizei FBI untersucht den Fall eines autistischen Schülers aus einer jüdischen Familie, dem ein Hakenkreuz in die Haut geritzt wurde. Dies geht aus Medienberichten in den USA hervor. Der Vorfall ereignete sich bereits am 9. März, wurde aber erst am Wochenende publik.

Das Opfer ist ein 17-jähriger Autist, der nicht spricht. Täglich wurde er mit einem Servicehund und einer persönlichen Assistentin in die Clark High School in Las Vegas geschickt. Am Tag der Tat entdeckte die Mutter des Opfers das Hakenkreuz auf dem Rücken ihres Sohnes.

Entsetzen Gegenüber der Publikation Jewish Press gab sie an, sie sei entsetzt gewesen und habe die Schule kontaktiert, um zu ergründen, was passiert sei. Ihr sei mitgeteilt worden, dass es keine Vorfälle gegeben hätte. Die persönliche Assistentin habe erklärt, dass der Jugendliche an dem Tag weder die Toilette aufgesucht noch einen Zusammenbruch erlebt habe.

Auch erklärte die Mutter, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollte, ihr Sohn sei der einzige als Jude identifizierbare Schüler der Schule gewesen, da er stets eine Kippa trage. Nach dem Zwischenfall wurde er abgemeldet, denn diese Bildungseinrichtung sei ein unsicherer Ort für ihn geworden.

Kurz nach der Tat reichte die Mutter beim zuständigen Polizeiabschnitt einen Bericht über den Vorfall ein. Die in die Ermittlungen involvierten Beamten fanden jedoch keine Hinweise auf Personen, die für die antisemitische Missbrauch-Attacke verantwortlich sein könnten. Die Überwachungskameras der Schule zeichneten die Tat nicht auf.

Ermittlungen Nach Angaben der Schule befragte die Polizei im Rahmen ihrer »gründlichen Ermittlungen« Lehrkräfte. Die Clark High School betreibe Inklusion, hieß es. Menschen aller ethnischen Gruppen, Kulturen, Religionen, sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten würden dort akzeptiert. Diskriminierung jedweder Art werde nicht geduldet.

Die Anti-Defamation League (ADL) verurteilte den antisemitischen Angriff. »Dieser Schüler wurde aufgrund seines identifizierbaren Glaubens angegriffen«, erklärte Jolie Breslin für die Organisation. Zudem sei er wegen seiner Behinderung wehrlos. Die ADL werde der Schule Bildung in Zusammenhang mit Antisemitismus anbieten.

Wie Medien in Amerika berichten, behandelt das FBI den Angriff als einen Fall von Hasskriminalität, was bei einer Verurteilung Implikationen für die Strafe haben könnte.

In den vergangenen Monaten wurden in den Vereinigten Staaten weitaus mehr antisemitische Zwischenfälle und Angriffe gemeldet als in dem Zeitraum zuvor. Das Problem des sich verbreitenden Judenhasses wurde von Präsident Joe Biden mehrfach angesprochen. ja

Weiden

Muslimischer Prediger rief zur Tötung von Juden auf – Bewährungsstrafe

Neben der Freiheitsstrafe auf Bewährung wurde dem Mann eine Geldstrafe auferlegt

 13.12.2024

Israel

TV-Bericht: Netanjahu wurde vor dem 7. Oktober von zwei Seiten vor Angriff gewarnt

Im Krankenhaus soll der Ministerpräsident auf die Bedrohung angesprochen worden sein. Sein Büro spricht von »Verleumdung und Lügen«

 13.12.2024

Nahost

Acht Hamas-Mitglieder in Gaza getötet

Zu den Terroristen gehört ein Mann, der am Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt war

 13.12.2024

Berlin/Jerusalem/Tel Aviv

60 Jahre diplomatische Beziehungen: Deutsch-israelischer Buchmesse-Pavillion abgesagt

Regierungsbeamte in Israel sind enttäuscht. Die Bundesregierung sieht die Sache anders

 13.12.2024 Aktualisiert

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Berlin

Roth: Israelische Angriffe auf syrische Waffenlager verständlich

Israels Luftwaffe bombardiert seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Der SPD-Politiker zeigt dafür zum Teil Verständnis

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Baden-Württemberg

Nach antisemitischen Anfeindungen: Innenminister will Pfarrer schützen

Ein evangelischer Pastor in Langenau bei Ulm wird seit Monaten wegen seiner Kritik an den Hamas-Massakern angefeindet

 12.12.2024

Berlin

Was die Bundesregierung gegen Antisemitismus tun will

Mehr Beauftragte, mehr Programme - und trotzdem mehr Judenhass. Der neue Bericht der Bundesregierung zeigt Fortschritte und Lücken bei der Bekämpfung von Antisemitismus auf. Eine Bilanz der vergangenen vier Jahre

 12.12.2024