Olympia-Attentat 1972

Gedenkstätte auf dem Fliegerhorst-Gelände geplant

Bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurden elf israelische Sportler von palästinensischen Terroristen ermordet. Foto: imago images/Heinz Gebhardt

Der Landkreis Fürstenfeldbruck plant eine Gedenkstätte auf dem Fliegerhorst-Gelände für die Opfer des Olympia-Attentats von 1972. Sobald die Bundeswehr endgültig abgezogen sei, solle das Vorhaben bis Ende 2026 umgesetzt werden, sagte Landrat Thomas Karmasin (CSU) dem »Münchner Merkur« (Donnerstag).

»Wir werden den Tower als Ort des blutigen Endes der Geiselnahme kenntlich machen.« Er solle künftig begehbar gemacht werden. Schon jetzt sei dort eine Erinnerungstafel mit den Namen der Opfer angebracht.

Am 5. September 1972 verübten palästinensische Terroristen einen Anschlag auf die XX. Olympischen Spiele in München. Einschließlich der einen Tag später gescheiterten Geiselbefreiung auf dem Fliegerhorst-Gelände in Fürstenfeldbruck kamen elf israelische Sportler und ein bayerischer Polizist ums Leben, außerdem die fünf Terroristen.

einschusslöcher Am Tower gebe es, wenn auch schwer zu sehen, noch Einschusslöcher, sagte Karmasin. Überlegt werde, ob mit Stelen die Orte auf dem ehemaligen Flugvorfeld kenntlich gemacht werden könnten, auf denen damals die beiden BGS-Hubschrauber standen.

Aktuell zum 50. Jahrestag des Attentats sei eine virtuelle Gedenkstätte eingerichtet worden. Dieser Erinnerungsort werde seit 2019 vorbereitet und solle ab 5. September freigeschaltet werden. Dort würden Bilder und Informationen zum Attentat angeboten. Eine Unterseite gehöre dem Gedenken.

»Eine speziell dafür entwickelte App kann später für Führungen vor Ort verwendet werden«, erläuterte der Landrat. Die App ist seinen Worten zufolge so ausgelegt, dass sie auch im Zuhause-Modus funktioniere. Audio- und Videointerviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen würden gleichfalls darauf und auf der Internetseite integriert. Damit hoffe man, auch jüngere Menschen anzusprechen.

gedenkveranstaltung Die Stadt München plant im September eine Gedenkveranstaltung, zu der auch die Opferfamilien eingeladen werden sollen. Wegen der Frage der Entschädigung stand bereits im Raum, dass die Angehörigen der damals getöteten elf Israelis die Gedenkfeier boykottieren könnten.

Bei den Olympischen Spielen in München hatten palästinensische Terroristen am 5. September 1972 die Unterkunft der Israelis gestürmt und Geiseln genommen. Später verlagerte sich das Geschehen auf den Flugplatz Fürstenfeldbruck bei München.

Die Attentäter wollten nach Kairo in Ägypten ausfliegen. Der Versuch, die Geiseln zu befreien, endete in einer Katastrophe. Am Ende waren elf Olympia-Teilnehmer, ein bayerischer Polizist und fünf Terroristen tot. kna/ja

Georg M. Hafner

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