Berlin

Gedenkort für früheres jüdisches Altenheim gefordert

Im Zuge der Sanierung und Neugestaltung des Geländes am Haus der Statistik soll eine Erinnerungsinstallation entstehen. Foto: picture alliance / imageBROKER

Das Berliner Abgeordnetenhaus soll über die Schaffung eines neuen Gedenk- und Erinnerungsortes am Haus der Statistik in Berlin-Mitte abstimmen. Dort befand sich früher das Jüdische Altenheim Gerlachstraße. Dieses wurde von den Nationalsozialisten in den Jahren 1942 bis 1944 als Sammelstelle für Deportationen in Vernichtungslager missbraucht. Bis heute gebe es keine angemessene Erinnerung an die Geschichte dieses Ortes, heißt es in einem Antrag der Linken-Fraktion.

Das Altenheim in der damaligen Gerlachstraße und heutigen Karl-Marx-Allee wurde den Angaben zufolge 1931 eingeweiht und 1970 abgerissen, um Platz für den Komplex Haus der Statistik zu schaffen. Das Areal war im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört worden und wurde Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre mit Plattenbauten überbaut.

2020 habe die US-amerikanische, jüdische Künstlerin Stein Wexler an dem Ort gemeinsam mit Anwohnern eine Toninstallation und eine temporäre Gedenktafel initiiert, die mehrmals Vandalismus zum Opfer fielen. Im September 2023 habe die Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte beschlossen, an dem Ort im Zuge der Sanierung und Neugestaltung des Geländes am Haus der Statistik eine Erinnerungsinstallation zu errichten.

In dem Antrag der Linken wird der Senat aufgefordert, die Realisierung des Erinnerungsortes zu übernehmen und zu koordinieren. Dabei sollte der Planungs- und Gestaltungsspielraum während der Sanierung und Neugestaltung des Hauses der Statistik genutzt werden. Es brauche ein koordiniertes Vorgehen, wenn verhindert werden soll, dass dieser Ort ein weiteres Mal vergessen werde. epd

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Entscheidung

Waffen an Israel: Berliner Gericht weist Klagen ab

Sechs überwiegend in Gaza wohnende Personen klagten in zwei Fällen gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel. Das Berliner Verwaltungsgericht sieht die Klagen als unzulässig an

 13.11.2025

Interview

»Wir müssen viel mehr für die Rückführung von Antisemiten tun«

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann (CDU) über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland, die zögerliche Reaktion der Politik und Abschiebungen als Gefahrenabwehr

von Joshua Schultheis  13.11.2025

Berlin

Wegner setzt im Fördermittelstreit auf Aufklärung

»Es sind Vorwürfe im Raum, die muss man sich genau anschauen. Und dann werden wir gegebenenfalls, wenn es notwendig ist, die richtigen Konsequenzen ziehen«, betont der Regierende Bürgermeister

 12.11.2025