Berlin

Gedenken an ermordete Sinti und Roma

Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma in Berlin Foto: picture alliance / SZ Photo

Mit einer Gedenkfeier ist am Montagabend im Berliner Regierungsviertel an die Ermordung von Sinti und Roma im NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau 1944 erinnert worden. Ehrengast am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas neben dem Reichstagsgebäude war die 97-jährige Überlebende Zilli Schmidt. Für ihr Engagement als Zeitzeugin erhielt Schmidt im April das Bundesverdienstkreuz.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Gedenkrede hielt Jùlie Georg von »Sinti-Roma-Pride«, einer unabhängigen Organisation für die junge Generation der Sinti und Roma. Zudem wurden Erinnerungen von Überlebenden vorgetragen. Musikalisch wurde die Gedenkstunde von Sandro Roy und Jerome Weiss umrahmt.

Das Internationale Auschwitz Komitee erklärte, den Auschwitz-Überlebenden bleibe immer bewusst, dass auch die Sinti und Roma vollständig vernichtet und ausgelöscht werden sollten. Angesichts der Verachtung, Ausgrenzung und Gewalt, die ihnen bis heute in vielen europäischen Gesellschaften entgegenschlage, habe dieser Gedenktag eine bittere und beklemmende Aktualität.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Am 2. August jährt sich die »Liquidation des Zigeunerfamilienlagers« in Auschwitz-Birkenau zum 77. Mal. SS-Angehörige ermordeten in der Nacht auf den 3. August 1944 die fast 4000 verbliebenen Sinti und Roma in Gaskammern - zumeist als arbeitsunfähig eingestufte Frauen, Kinder und ältere Menschen. Vor sechs Jahren wurde der 2. August vom Europäischen Parlament als Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma anerkannt.

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages für Sinti und Roma hatte der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, eine andauernde Diskriminierung und Unterdrückung beklagt, der Angehörige der Volksgruppen auch heute noch in vielen EU-Staaten ausgesetzt seien. »Sinti und Roma müssten gleichberechtigt in ihren Heimatländern in Ost- und Südosteuropa leben dürfen, mit Zugang zu Arbeit und Bildung«, sagte Rose.

https://twitter.com/COSMO__ARD/status/1422217136710291457

In einigen Ländern Süd- und Osteuropas herrsche eine Situation, die für demokratische Institutionen »unwürdig« sei, sagte Rose weiter. Er fordert die Bundesregierung zum Eingreifen auf. »Wir dürfen keine Apartheid vor unserer Haustür dulden.«

Mit Blick auf die Lebenssituation der Sinti und Roma in Deutschland forderte Rose eine breitere Sensibilisierung der Gesellschaft. Zwar sei in den vergangenen Jahren politisch viel erreicht worden, gesellschaftlich bleibe aber noch vieles zu tun. »Der Antiziganismus ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt, antiziganistische Klischees werden seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben«, sagt er. Außerdem gebe es in Deutschland nicht das gleiche Bewusstsein für Antiziganismus wie für Antisemitismus, klagte der Zentralratsvorsitzende. »Das muss sich ändern.«

Noch immer verheimlichten Angehörige der Minderheit ihre Zugehörigkeit aus Angst vor Ausgrenzung; dabei stünden kulturelle Identität und Zugehörigkeit zu einer Nation nicht im Gegensatz zueinander. Rose warnte: »Im Kampf gegen Antiziganismus und Antisemitismus geht es nicht um die Rechte von Minderheiten, es geht um die Verteidigung unseres demokratischen Rechtsstaates.«. epd/kna

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Vatikanstadt

Papst Leo XIV. verurteilt Terroranschlag in Sydney

Bei einem Terroranschlag auf eine Chanukka-Feier in Australien gibt es mindestens 15 Todesopfer. Der Papst findet deutliche Worte

 15.12.2025

USA

Ministerin: Silvester-Terrorattacke in Kalifornien vereitelt

Eine »linksextreme, propalästinensische, regierungsfeindliche und antikapitalistische« Gruppe soll Terroranschläge an der Westküste der USA vorbereitet haben

 15.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025

Dresden

Hauptverfahren gegen »Sächsische Separatisten«

Acht Mitglieder einer rechtsextremistischen Gruppe sollen sich vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden verantworten. An einem »Tag X« wollten sie laut Anklage gewaltsam an die Macht

 15.12.2025

Oranienburg

Gedenken an NS-Völkermord an Sinti und Roma

Bei der Gedenkveranstaltung wollen Schülerinnen und Schüler Textpassagen aus Erinnerungsberichten verfolgter Sinti und Roma vortragen

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Berlin

Hitlergruß im Bundestag? Anklage gegen AfD-Abgeordneten

Nach dem Vorwurf verliert Matthias Moosdorf seine Immunität. Auch innerhalb der AfD-Fraktion gab es zuletzt Spannungen um den Politiker

 15.12.2025

Anschlag

Sydney: Neue Details zu den mutmaßlichen Tätern

Hinweise aus Ermittlerkreisen deuten darauf hin, dass die Familie ursprünglich aus Pakistan stammt

 15.12.2025