Pro-Hamas-Post auf Instagram

Fußballprofi El Ghazi und Mainz 05 streiten weiter

Anwar El Ghazi Foto: picture alliance/dpa

Der FSV Mainz 05 und Fußballprofi Anwar El Ghazi streiten wegen dessen antisemitischen Instagram-Eintrags weiter vor Gericht. Nach einem gescheiterten Gütetermin im Januar vor dem Arbeitsgericht Mainz gab es auch beim Kammertermin am Mittwoch kein Ergebnis.

Beide Parteien baten die Vorsitzende Richterin Bettina Chaudhry um einen Vergleichsvorschlag, der ihnen vor der nächsten Verhandlung am 12. Juli (11.00 Uhr) mitgeteilt werden soll.

Theoretisch können sich der Bundesligist und der Stürmer mit ihren Anwälten auch vorher noch einigen. Ausgangspunkt des aufsehenerregenden Falls war ein erster Beitrag des in den Niederlanden geborenen Marokkaners von Mitte Oktober.

Bonuszahlungen und Monatsgehälter

Nach den Massakern der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte El Ghazi in einem dann wieder gelöschten Instagram-Beitrag geschrieben: »Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein.« Gemeint ist, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer ausdehnen sollte. Die Parole steht für eine Auslöschung Israels.

El Ghazi hatte gegen die fristlose Kündigung der Mainzer geklagt. Sein Vertrag bei den Rheinhessen lief ursprünglich bis zum 30. Juni dieses Jahres, verlängert sich aber wegen des Klassenerhalts der Mainzer um ein Jahr. Es geht um Bonuszahlungen und Monatsgehälter, die nach Angaben seines Anwalts Alexander Burgweiler bei 150.000 Euro brutto liegen. Er sprach von insgesamt 4,2 Millionen Euro.

Großer Reputationsschaden

El Ghazi war im Gegensatz zum gescheiterten Gütetermin im Januar persönlich bei der Verhandlung, der 29-Jährige äußerte sich selbst aber nicht. Sein Rechtsbeistand verwies darauf, dass der Fußballer kaum Deutsch spreche.

Die Mainzer wiederum verlangen rund 523.000 Euro von El Ghazi zurück, darunter das Handgeld bei seiner Vertragsunterschrift. Für den Verein, der einen großen Reputationsschaden durch die Vorkommnisse sieht, ist es nach Aussage von Anwalt Johan-Michel Menke am Ende »wichtig in der Außenwirkung, dass wir den Kündigungsschaden durchgesetzt haben.« Wenn der Spieler auf seine Ansprüche verzichte, könne er ablösefrei wechseln. dpa/ja

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025

New York

Tucker Carlson ist »Antisemit des Jahres«

Die Organisation StopAntisemitism erklärt, ausschlaggebend seien Beiträge, in denen er erklärten Judenhassern, Holocaustleugnern und extremistischen Ideologen eine große Bühne geboten habe

 22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025