7. Oktober 2023

Friedman: Deutsche haben nach Hamas-Angriff empathielos reagiert

Michel Friedman Foto: picture alliance / Panama Pictures

Der Publizist Michel Friedman hat fehlendes Mitgefühl der Gesellschaft nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober beklagt. Die deutsche Gesellschaft habe auf das Massaker weitgehend empathielos reagiert, sagte Friedman der »Zeit« (Donnerstag). Jüdische Eltern müssten sich nun fragen, wie sie damit umgingen, wenn ihre Kinder als jüdisch erkennbar seien, etwa weil sie einen Davidstern tragen. Jede jüdische Familie müsse dieses Dilemma verhandeln.

Er und seine Söhne trügen den Davidstern, sagte Friedman. »Für mich wäre es ein Rückschritt, meinen Söhnen zu raten, den Davidstern abzulegen, weil sie geschlagen werden könnten.« Es könne kein jüdisches Leben in der Moderne geben, wenn Juden ihren Anspruch aufgäben, sich frei zeigen zu können. Er fügte hinzu: »Ich bin mein Leben lang bedroht worden in diesem Land. Aber ich glaube, dass Gesellschaft nur funktioniert, wenn man der Gewalt nicht weicht.«

Friedman (68) stammt aus einer polnisch-jüdischen Familie, die während des Holocausts durch den Unternehmer Oskar Schindler gerettet wurde. In Paris geboren, wuchs Friedman in Frankfurt am Main auf, nachdem seine Familie 1965 dorthin zog. epd 

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Urteil

Verbot des Berliner Palästina-Kongresses war rechtswidrig

Das Berliner Verwaltungsgericht hat das Verbot eines Palästina-Kongresses nachträglich für rechtswidrig erklärt

 26.11.2025

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Wehrpflicht

Freiheit gemeinsam verteidigen

Russlands Angriffskrieg unterstreicht die Notwendigkeit einer starken Bundeswehr. Wenn die Situation es erfordert, dann müssen auch wir Juden bereit sein, unseren Beitrag zu leisten

von Josef Schuster  26.11.2025

Verhandlung

Verbot israelfeindlicher Proteste: Berlin mit Klagen konfrontiert

Das Verwaltungsgericht prüft zwei unterschiedlich gelagerte Klagen von Veranstaltern einer Demonstration im Dezember 2023 und des sogenannten Palästina-Kongresses im April 2024

 26.11.2025

Potsdam

BSW vor Zerreißprobe: Dorst stellt Parteiverbleib infrage

Die jüngsten Ereignisse haben Implikationen für die Landesregierung. Bei nur zwei Stimmen Mehrheit im Landtag könnte jeder Bruch in der BSW-Fraktion ihr Ende bedeuten

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025