Leipzig

Fall Gil Ofarim: Zahlung wurde nicht geleistet

Gil Ofarim Foto: picture alliance/dpa

Der Sänger Gil Ofarim hat 10.000 Euro, die er aufgrund der Verleumdung eines Hotelangestellten in Leipzig zu bezahlen hat, noch nicht überwiesen. Die »Leipziger Volkszeitung« berichtet, das Landgericht habe noch keine Zahlung bestätigen können. Damit wurde eine kürzlich veröffentlichte RTL-Meldung, die auch von der Jüdischen Allgemeinen wiedergegeben worden war, dementiert.

Die »Volkszeitung« zitiert Johann Jagenlauf, den Vizepräsidenten des Landgerichts Leipzig: »Beim Landgericht sind bislang weder Unterlagen
der Verteidigung noch der Auflagenempfänger eingegangen, die eine Zahlung belegen könnten«, erklärte er demnach.

Laut Jakow Kerzhner, dem Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Leipzig, wurde ein Eingang einer Zahlung von Ofarim oder dessen Anwalt bisher nicht registriert. Vom Haus der Wannsee-Konferenz lag noch keine Erklärung vor. An diese beiden Empfänger soll das Geld gehen.

Lesen Sie auch

Die erste Frist für eine Begleichung der 10.000 Euro ist bereits abgelaufen. Da Gil Ofarim nach Auskunft seiner Anwälte den Betrag nicht zur Verfügung hatte, war die Frist bis zum 28. August verlängert worden. Dies bedeutet, dass Ofarim noch drei Wochen Zeit hat.

Im Oktober 2021 hatte der Sänger behauptet, ein Angestellter des Hotels »The Westin« in Leipzig habe ihn aufgefordert, seine mit einem Davidstern bestückte Kette abzunehmen. Zwei Jahre später, im November 2023, räumte Ofarim ein, die Unwahrheit gesagt zu haben.

Ein Verfahren gegen ihn wegen Verleumdung, das daraufhin angestrengt worden war, wurde eingestellt. Die Bedingung dafür war die Zahlung einer Ausgleichszahlung von 10.000 Euro.

Auch der Zentralrat der Juden hatte Gil Ofarim scharf kritisiert. Mit den falschen Antisemitismus-Beschuldigungen habe er Menschen, die tatsächlich von Judenhass betroffen seien, großen Schaden zugefügt. im

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Medien

Eurovision künftig ohne Israel?

Die Regierung droht mit der Schließung des öffentlich-rechtlichen Senders Kan. Das könnte das Aus für die Teilnahme am weltgrößten Gesangswettbewerb sein

von Sabine Brandes  04.07.2025

Berlin

Russland steuert Hetzkampagne gegen Nicholas Potter

Das Propaganda-Portal »Red« ist Treiber der Diffamierungskampagne gegen den Journalisten. Das Auswärtige Amt ist sich nun sicher, dass Russland hinter dem Portal steht

 04.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Rassistischer Polizist bleibt im Dienst

Gericht »nicht auf rechtem Auge blind«

Der Verwaltungsgerichtshof München steht in der Kritik, weil er einen ehemaligen Personenschützer von Charlotte Knobloch im Dienst belassen hat - obwohl dieser Juden in KZs wünschte. Jetzt wehrt sich das Gericht

 04.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Wie viel Migration verträgt das Klassenzimmer – und sind Grenzen nötig?

Bundesbildungsministerin Prien hält eine Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund für denkbar

 04.07.2025

Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Ausgerechnet in Adolf Hitlers Geburtsort gibt es bis dato nach Nationalsozialisten benannte Straßen. Das soll sich ändern - und trifft bei einigen Politikern auf Widerstand

 03.07.2025

Hamburg

Hamas-Anhänger tritt bei staatlich gefördertem Verein auf

Das Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland wird durch das Programm »Demokratie leben« gefördert und lud einen Mann ein, der Sinwar als »Märtyrer« bezeichnet hat

 03.07.2025

«Stimme der verstummten Millionen»

Anita Lasker-Wallfisch blickt ernüchtert auf die Welt

Sie gehörte dem Mädchen-Orchester von Auschwitz an, überlebte das Lager und später das KZ Bergen-Belsen. Am 17. Juli wird die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch 100. Und ist verzweifelt angesichts von Antisemitismus, Rechtsruck und Krieg, sagt ihre Tochter

von Karen Miether  03.07.2025