Berlin

»Facettenreiche Beziehungen«

Zwei Wochen vor den 6. deutsch-israelischen Regierungskonsultationen, die Anfang Oktober in Berlin beginnen, hat Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag das Journalistenseminar »Deutsch-israelische Beziehungen im Fokus: Bestandsaufnahme eines einzigartigen Verhältnisses« eröffnet.

Bei den anstehenden Beratungen zwischen dem deutschen und dem israelischen Kabinett, die in dieser Form seit 2008 stattfinden, soll es unter anderem um Zusammenarbeit in der IT-Technik, den Jugendaustausch und um kulturelle Fragen gehen – wie etwa einen neuen deutsch-hebräischen Übersetzerpreis oder Deutsch als Fremdsprache in israelischen Schulen.

Staatsräson Der Regierungssprecher unterstrich: »Jeder weiß, dass die Bundeskanzlerin in ihrer Rede vor der Knesset im Jahr 2008 betont hat, dass die historische Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels Teil unserer Staatsräson ist. Dieses gilt unverändert und ist weiterhin auch eine der Grundlagen unserer Außenpolitik.«

Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in Berlin, sagte, die Themen der anstehenden Regierungskonsultationen verdeutlichten, wie facettenreich die deutsch-israelischen Beziehungen seien. Als Beispiele nannte er Wirtschaft, Wissenschaft und Cybersicherheit. Der Botschafter betonte, inmitten einer Region von Unruhe und Gewalt bleibe Israel »ein Anker der Stabilität, Demokratie und Freiheit«.

Labelling Bei den Fragen der Journalisten ging es unter anderem um den Aufruf des EU-Parlaments zur Kennzeichnung von Produkten aus von Israel besetzten palästinensischen Gebieten. Alon Ushpiz, politischer Leiter des israelischen Außenministeriums in Jerusalem, betonte, für ganz Israel sei dies Grund zu großer Sorge.

Sabine Sparwasser, Politische Direktorin der Abteilung 3 des Auswärtigen Amtes, sagte in ihrem Eingangsstatement: »Aus unserer Sicht ist die Zweistaatenlösung der einzige Weg für Frieden im Nahen Osten, und das lohnt allen Schweiß der Edlen.« Alon Ushpiz erklärte, Israel halte an der Zweistaatenlösung fest, die aber nur auf direktem Verhandlungsweg erreicht werden könne. Außerdem dürfe Gaza nicht weiter »Abschussrampe für Terrorismus« bleiben.

Zu den Rednern des Seminars gehörten auch der Grünen-Politiker Volker Beck, Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag, und Nachman Shai, Chef der deutsch-israelischen Gruppe in der Knesset.

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  01.05.2025

Justiz

100 Jahre alter früherer KZ-Wachmann gestorben

Dem Mann sollte möglicherweise der Prozess wegen Beihilfe zum Mord im KZ Sachsenhausen gemacht werden

 01.05.2025

Besuch

Tel Aviv und Berlin unterzeichnen bald Städtepartnerschaft

Am Montag wird der Bürgermeister der israelischen Metropole, Ron Huldai, im Roten Rathaus erwartet

 01.05.2025

Nahost

Heftige Gefechte in Syrien: Erneut mehrere Tote. Jetzt schaltet sich Israel ein

Eine Tonaufnahme löst in Syrien erneut eine Welle der Gewalt aus. Mehrere Menschen werden getötet

von Amira Rajab, Nehal ElSherif  30.04.2025

Bergen-Belsen

Die Lebenden und die Toten

Das Lager war ein Ort des Sterbens, doch hier wurden auch Menschen geboren. Überlebende, Angehörige und sogenannte DP-Babys trafen sich nun zum gemeinsamen Gedenken. Unsere Autorin war dabei

von Amie Liebowitz  30.04.2025

Joshua Schultheis

Lieber Friedrich Merz!

Der künftige Kanzler steht vor einer historischen Aufgabe im Umgang mit den Juden und mit Israel. Unser Autor hat ihm einen Brief geschrieben

von Joshua Schultheis  30.04.2025

Prozess

Terror-Unterstützerin kommt mit Verwarnung davon

Aitak Barani hatte kurz nach dem 7. Oktober 2023 die Massaker der Hamas als »gelungene Widerstandsaktion« bezeichnet. Dafür bekam sie vom Amtsgericht Frankfurt eine Geldstrafe - die sie aber vorerst nicht zahlen muss

 30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025