Ghislaine Maxwell

Ex-Partnerin von Jeffrey Epstein festgenommen

Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell Foto: imago

Ghislaine Maxwell

Ex-Partnerin von Jeffrey Epstein festgenommen

Der Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein sorgte für Entsetzen. Nun wurde seine frühere Partnerin festgenommen

 02.07.2020 19:24 Uhr

Die frühere Partnerin des wegen Missbrauchs Minderjähriger in Verruf geratenen US-Multimillionärs Jeffrey Epstein ist in den USA festgenommen worden. Ghislaine Maxwell solle noch am Donnerstag vor einem Richter erscheinen, teilte das FBI mit. Der 58-Jährigen werde vorgeworfen, Epstein bei dem Missbrauch geholfen und sogar selbst daran teilgenommen zu haben. Der US-Unternehmer hatte sich im vergangenen Sommer in einer New Yorker Gefängniszelle das Leben genommen.

Maxwell hatte jedes Wissen über Epsteins Machenschaften und jede Beteiligung daran zuvor zurückgewiesen. Über ihren Aufenthaltsort seit dem weltweiten Bekanntwerden des Skandals im vergangenen Sommer hatte es viele Spekulationen gegeben, nun wurde sie in Bradford im nordöstlichen US-Bundesstaat New Hampshire festgenommen.

Die Vorwürfe gegen sie bezögen sich auf die Jahre 1994 bis 1997, sagte die New Yorker Staatsanwältin Audrey Strauss bei einer Pressekonferenz. Maxwell habe zu Epsteins »engsten Verbündeten« gehört und eine »entscheidende Rolle« bei seinen Machenschaften gespielt. Der Missbrauch habe hauptsächlich in Epsteins Anwesen in New York, Palm Beach und Santa Fe sowie in Maxwells Wohnsitz in London stattgefunden. Maxwell, Tochter des britischen Verlegers Robert Maxwell (1923-1991), soll Geschäftspartnerin und eine Zeit lang auch Freundin von Epstein gewesen sein.

Epstein war vorgeworfen worden, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Viele Frauen, die Epstein Sexualverbrechen vorwerfen, werfen Maxwell eine Mittäterschaft vor. In der Anklageschrift heißt es nun, Maxwell habe versucht, sich mit jungen Mädchen und Frauen anzufreunden, und sie dann zu sexuellen Aktivitäten mit Epstein zu drängen. Bei einigen Missbrauchshandlungen sei sie selbst dabei gewesen und habe aktiv teilgenommen.

Auch der britische Prinz Andrew, der jahrelang mit Epstein und Maxwell befreundet war, soll in den Fall verwickelt sein. Die US-Amerikanerin Virginia Giuffre wirft dem Herzog von York vor, sie als Minderjährige missbraucht zu haben. Auch dabei soll Maxwell eine Rolle gespielt haben. Sie hatte die beiden Männer erst miteinander bekannt gemacht. Giuffre wirft Andrew vor, sie im Haus Maxwells im Jahr 2001 missbraucht zu haben. Ein Foto, auf dem die drei in dem Haus zu sehen sind, will der Royal nicht wiedererkennen.

Andrew hat die Vorwürfe bislang strikt zurückgewiesen, vor der New Yorker Staatsanwaltschaft aber auch noch nicht ausgesagt. »Wir würden es weiter sehr gerne sehen, wenn er zu uns käme und mit uns sprechen würde«, sagte Staatsanwältin Strauss bei der Pressekonferenz. »Unsere Türen bleiben offen.« dpa

Internationaler Gerichtshof

Persilschein für die UNRWA

Der IGH sieht Israel in der Pflicht, mit dem umstrittenen Palästinenser-Hilfswerk zu kooperieren. Maßgeblich für die Richter sind die Zusicherungen von UN-Offiziellen

von Michael Thaidigsmann  23.10.2025

Berlin

Jüdische Studenten fordern Geraldine Rauchs Abgang

Die Präsidentin der Technischen Universität Berlin warnte vor »Muslimfeindlichkeit« bei einer jüdisch-kurdischen Veranstaltung. Die JSUD wirft ihr vor, autoritär zu reagieren. Kritik kommt auch von CDU und SPD

 23.10.2025

USA

Gebrochene Identität

Wie sich junge Juden zunehmend von Israel und ihrem Judentum entfernen. Geschichte einer Entfremdung

von Hannes Stein  23.10.2025

Meinung

Liebe Juden, bleibt bitte zu Hause!

Immer mehr jüdische Veranstaltungen werden abgesagt – angeblich zum Schutz von Jüdinnen und Juden. So wird aus einer Einladung zur Kultur ein stiller Abgesang auf Teilhabe

von Louis Lewitan  23.10.2025

Waffenimport

Milliardendeal: Bundeswehr kauft israelische Panzerabwehrraketen

Trotz des von Kanzler Friedrich Merz verhängten Exportstopps für Waffenlieferungen an den jüdischen Staat bezieht Berlin weiterhin auch andere Rüstungsgüter von dort

 23.10.2025

Berlin

Angela Merkel reist im November nach Israel

Von ihr stammt die Aussage, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist. Nun kehrt die frühere Kanzlerin dorthin zurück. Es gibt einen erfreulichen Anlass

 23.10.2025

Berlin

Prien: Alles tun gegen einen AfD-Kanzler

Warum spricht die Bildungsministerin übers Auswandern, falls die AfD ins Kanzleramt einzieht? Und was folgt daraus für die aktuelle Politik?

 22.10.2025

Glosse

Der Klinkenputzer der Islamisten

Jürgen Todenhöfer trifft sich in Katar mit Vertretern der Hamas zum Gespräch und verbreitet danach ihre Propaganda.

von Ralf Balke  22.10.2025

Meinung

Wer stoppt die Hamas?

Die Entwaffnung und Zerschlagung der palästinensischen Terrororganisation ist und bleibt der Schlüssel zum Frieden in Nahost

von Philipp Peyman Engel  22.10.2025