Berlin

Erneute Videoprojektion mit Gesichtern der Geiseln

Seit 103 Tagen dauert die Geiselkrise bereits an. Mehr als 130 Menschen sitzen seit dem 7. Oktober in Terror-Tunneln, ohne dass das Rote Kreuz je nach ihnen geschaut hätte und bewacht von Terroristen, deren oberstes Ziele es ist, Israel und Juden zu vernichten - und die sie als lebende Schutzschilde missbrauchen.

Axel Springer SE, der Verlag hinter »Bild«, »Welt« und anderen Medien, erinnert regelmäßig an sie - auch mit großen Videoprojektionen an der Außenwand des Verlags-Hochhauses an der Ecke Rudi-Dutschke-Straße und Axel-Springer-Straße in Berlin. Am Dienstagabend war es erneut so weit.

»More than 130 innocent civilians are held hostage by Hamas« (»Mehr als 130 unschuldige Zivilisten werden von der Hamas als Geiseln festgehalten«) stand am Dienstag auf einem der auf das Gebäude projizierten Bilder. So werden auch Menschen erreicht, die »Bild« oder »Welt« nicht lesen - oder vielleicht gar keine deutschen Zeitungen.

Unübersehbar

Schon im November - und am vergangenen Sonntag, dem 100. Tag nach der Verschleppung von 250 Menschen aus dem Süden Israels, gab es eine Videoinstallation dieser Art am selben Ort. Weiterhin werden 136 Geiseln, von denen etwa 25 nicht mehr am Leben sind, von den palästinensischen Terroristen festgehalten. Zu ihnen gehört Kfir, die jüngste aller Geiseln. Er wird am Donnerstag ein Jahr alt.

Ihre Größe von über 200 Quadratmetern machte die Videoinstallation unübersehbar - zumindest zwischen den Berliner Bezirken Kreuzberg und Mitte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Laut Axel Springer SE wurde sie von israelischen Künstlern in Berlin und Israel initiiert und unterstützt, darunter Safy Etiel und Hendrik Minta.

»Die Videoaktion illuminierte die Geiseln an einem historischen Ort in Berlin, der eng mit der jüdischen Geschichte und den schrecklichen Folgen von Holocaust, Krieg und der deutschen Teilung verbunden ist«, hieß es in einer Pressemitteilung des Verlages. »An einem Ort, der mahnt, Geschichte nie zu vergessen: Das Axel-Springer-Hochhaus steht mitten im früheren, jüdisch geprägten Zeitungsviertel sowie direkt an der ehemaligen Berliner Mauergrenze.«

Leid

»Der Krieg, der Israel durch eine Attacke der Hamas-Terroristen aufgezwungen wurde, dauert nun schon mehr als 100 Tage an und mehr als 100 Menschen befinden sich noch immer in ihrer Geiselhaft. Daher setzen wir uns weiterhin dafür ein, die Gesichter dieses unfassbaren Leids sichtbar zu machen – gegen das Vergessen«, sagte Robert Schneider, der Chefredakteur BILD-Gruppe.

Claudius Senst, der CEO, fügte hinzu: »Unsere Videoaktion im November war kein leeres Versprechen an die Geiseln und ihre Angehörigen: Wir vergessen euch nicht. Auch nach mehr als 100 Tagen sind unsere Gedanken bei den Geiseln und ihren Angehörigen. Daher setzen wir mit Bild erneut ein wichtiges, deutliches Zeichen der Hoffnung und gegen Antisemitismus.«

Israels Botschafter in der Bundesrepublik, Ron Prosor, dankte dem Verlag. »Dieser Akt der Solidarität mit den Geiseln ist ein deutliches Zeichen von Engagement, Freundschaft und moralischem Kompass«, erklärte der Diplomat auf der Plattform X. »Ich hoffe, dass das Licht, das aus dem Gebäude kommt, in die dunklen Tunnel der Hamas eindringen und den Geiseln in Zeiten der Verzweiflung Hoffnung geben wird.«

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025

Washington D.C.

USA verhängen Einreisestopp für Inhaber palästinensischer Dokumente

Zur Begründung heißt es, in den palästinensischen Gebieten seien mehrere von den USA als Terrororganisationen eingestufte Gruppen aktiv, die auch US-Bürger getötet hätten

 17.12.2025

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025