Hannover

Erneut Vandalismus an NS-Gedenkstätte Ahlem

Auf der »Wand der Namen« in der Gedenkstätte Ahlem wird an deportierte und getötete NS-Opfer gedacht Foto: picture alliance/dpa

An der Gedenkstätte Ahlem für NS-Opfer in Hannover ist es erneut zu Vandalismus und massiver Sachbeschädigung gekommen. Nach Angaben der Region Hannover haben Unbekannte am Sonntagabend mehrere Tafeln an der sogenannten »Wand der Namen« auf dem Außengelände beschädigt oder ganz herausgerissen. An dieser Wand sind fast 3.000 Namen von Opfern des Nationalsozialismus angebracht, wie eine Regionssprecherin am Montag mitteilte. Die Polizei ermittelt.

Eine Inschrift für politische Todesopfer des NS-Regimes wurde den Angaben zufolge komplett aus der Wand gerissen. Regionspräsident Steffen Krach (SPD) verurteilte die Tat scharf und sprach von mutwilliger Zerstörung: »Diese Tat verhöhnt und beleidigt jeden einzelnen der an der Wand der Namen verzeichneten und durch den Nationalsozialismus getöteten Menschen.«

Im vergangenen Jahr war es auf dem Gelände der Gedenkstätte bereits drei Mal zu Vandalismus gekommen. Im Januar und März wurden Kränze zerstört, die zum Gedenken an jüdische NS-Opfer niedergelegt worden waren. Zudem wurden die Gedenktafeln und Ausstellungsflächen mit nationalsozialistischen und antisemitischen Parolen beschmiert.

Im Oktober 2023 wurden auf dem Außengelände rund 50 antijüdische Aufkleber mit Bezug zum Nahost-Konflikt entdeckt.

In den Räumen der heutigen Gedenkstätte richteten die Nationalsozialisten 1941 eine Sammelstelle für Juden ein, die in die Vernichtungslager in Osteuropa deportiert werden sollten. Davor befand sich dort eine »Israelitische Gartenbauschule«, in der seit 1893 junge jüdische Männer in Gartenbau und im Handwerk ausgebildet wurden, ab 1903 auch Frauen in Hauswirtschaft. 1943 zog eine Dienststelle der Gestapo in die Räume ein. Zudem entstanden eine Hinrichtungsstätte und ein Polizeigefängnis.

Die Gedenkstätte erinnert seit 1987 an die Geschichte des Ortes. epd

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  07.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 06.11.2025