Meinung

Erlauben heißt nicht Nichtstun

Auch in diesem Jahr wird im Auftrag der Mullahs aus Teheran in Berlin der »Al-Quds-Tag« stattfinden. Mit Bussen aus ganz Europa werden am kommenden Samstag einige Hundert radikale Schiiten nach Berlin verfrachtet, um dem Staat Israel mit einstudierten Parolen aus blechern schallenden Megafonen sein Existenzrecht abzusprechen. Der Aufruf des Veranstalters »Gemeinsam gegen Zionismus und Antisemitismus« soll den Judenhass dieser Prozession kaschieren, meint er doch mit Zionisten niemand anderen als die Juden.

Die Forderung, einen UNO-Mitgliedsstaat und seine fast neun Millionen Bewohner zu vernichten, ist zweifellos verwerflich, ekelhaft und steht in krassem Widerspruch zu unserer Werteordnung, die von Teheran und seinen Handlangern in Deutschland mit Füßen getreten wird.

Nennen wir es beim Namen: Der Al-Quds-Tag ist ekelhaft und steht in krassem Widerspruch zu unseren Werten.

FREIHEIT Dennoch: Unsere Werteordnung steht auch für eine zu Recht ausgeprägte und verfassungsmäßig geschützte Versammlungsfreiheit. Das Demonstrationsrecht in der Bundesrepublik gestattet daher auch Aufmärsche, deren Intentionen noch so widerwärtig und abstoßend sein mögen. Dazu gehören auch Aufmärsche wie der »Al-Quds-Tag«, den eine wehrhafte Demokratie ertragen muss und auch ertragen kann.

Die Forderung nach einem Verbot dieser Veranstaltung mag unter Umständen rechtlich nicht durchsetzbar sein. Dies darf für den Berliner Senat jedoch kein Freibrief für schulterzuckende Untätigkeit sein. Wie auch bei Demonstrationen anderer radikaler Gruppen kann die Versammlungsbehörde zur Wahrung der Verhältnismäßigkeit als milderes Mittel und entgegen der Wünsche der Anmelder trotz drohender Klageverfahren Alternativrouten außerhalb der Nähe zu Synagogen und jüdischen Gemeindezentren vorgeben sowie die Untersagung der Nutzung von Megafonen verfügen.

Die Versammlungsfreiheit darf für den Berliner Senat kein Freibrief für schulterzuckende Untätigkeit sein.

Dem Berliner Senat ist es durchaus zuzumuten, auch hier politische Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft und dem Staat Israel zu setzen und diese Solidarität notfalls auch vor den Verwaltungsgerichten zu verteidigen.

Der Autor ist Rechtsanwalt in Berlin.

Berlin

Schuster: Vernichtungsfantasien des Mullah-Regimes gegen Israel und Juden nicht mehr kleinreden

In Dänemark wurde ein Spion festgenommen, der für den Iran jüdische und pro-israelische Ziele ausspioniert haben soll - darunter auch den Zentralrat der Juden

 01.07.2025

Festnahme

Spion soll für Iran jüdische Einrichtungen in Deutschland ausgespäht haben

Der Tatverdächtige wurde in Dänemark festgenommen

von Nils Kottmann  01.07.2025 Aktualisiert

USA

82-Jährige stirbt nach Angriff von Boulder

Die Frau erlag ihren schweren Verletzungen. Die Anklage gegen den Täter soll nun erweitert werden

 01.07.2025

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Debatte

Anti-Israel-Parolen: USA entziehen britischer Band Visa

Ein britischer Festivalauftritt mit israelfeindlichen Parolen wird live von der BBC übertragen. Der Sender steht unter Druck – und die USA kündigen an, der Band die Einreise zu verweigern

 30.06.2025

Interview

Nuklearforscher: »Das iranische Atomprogramm neu aufzubauen, wird Jahre dauern«

Georg Steinhauser über die israelischen und amerikanischen Schläge gegen Atomanlagen im Iran, die Eigenschaften von Uran-235 und mögliche Szenarien für die Zukunft

von Michael Thaidigsmann  30.06.2025

Israel

Früherer Geheimdienstchef der israelischen Armee: Jerusalem musste das Atomprogramm der Mullahs stoppen

Im Juni 1981 war Amos Yadlin an der Zerstörung von Saddam Husseins Kernreaktor beteiligt. Nun hat er ausführlich über Israels Präventivschlag gegen das Mullah-Regime und den angeblichen »Völkermord« in Gaza Auskunft gegeben

von Imanuel Marcus  30.06.2025 Aktualisiert

Drohung

Iranische Zeitung fordert Todesstrafe gegen IAEA-Chef Grossi

Das staatliche Propagandablatt wirft Rafael Grossi vor, für Israel spioniert zu haben

 30.06.2025

Düsseldorf

Islamistischer Tiktok-Star gesteht Spendenbetrug

Der Islamist »Abdelhamid« hat unter seinen Followern Spenden »für Palästina« gesammelt und diese dann unter anderem für einen BMW ausgegeben. Das gestand er nun vorm Düsseldorfer Landgericht

von Martin Höke  30.06.2025