Ankara

Erdogan bekräftigt erneut Unterstützung für Hamas-Terror gegen Israel

Präsident Recep Tayyip Erdogan mit Hamas-Chef Ismail Haniyeh (2020) Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Dass Recep Tayyip Erdogan auf der Seite des palästinensischen Terrors steht - auch und insbesondere nach dem 7. Oktober -, ist kein Geheimnis. Nun bekräftigte der auch als Judenhasser bekannte Präsident der Türkei seine Unterstützung für die Hamas.

»Niemand kann uns dazu bringen, die Hamas als Terrororganisation einzustufen«, erklärte der Regierungschef und Vorsitzende der AKP. »Die Türkei ist ein Land, das offen mit Hamas-Anführern über alles spricht und das fest hinter ihnen steht«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Spätestens nach den Massakern, die Hamas-Terroristen im Oktober in Israel anrichteten, als sie 1200 Menschen ermordeten und 250 in ihre Terror-Tunnel verschleppten, als sie Frauen und Mädchen vergewaltigten und ganze Familien bei lebendigem Leib verbrannten, ist diese Art von Solidaritätsbekundung aus Sicht der westlichen Demokratien - inklusive der israelischen - ein Skandal sondergleichen.

Hitler-Vergleich und Bewunderung für Terroristen

Selbiges gilt für frühere Einlassungen Erdogans zu Israel und Juden. Von einem »Terrorstaat« spricht der türkische Präsident in Zusammenhang mit Israel, das einen »Völkermord« in Gaza begehe. Dies deckt sich noch mit Aussagen Südafrikas, das Israel in einem ähnlichen Akt der Täter-Opfer-Umkehr zweimal bei Weltgerichtshof in Den Haag verklagte, und »pro-palästinensischen« Demonstranten auf europäischen Straßen.

Andere Statements Erdogans toppen aber selbst Erklärungen einiger der schlimmsten Israelhasser auf der Welt: Er sehe »keinen Unterschied« zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Adolf Hitler, hatte der türkische Regierungschef unlängst gesagt.

Die Hamas, deren erklärtes Ziel es ist, Israel zu vernichten, die bereits weitere Massaker im Stil des 7. Oktobers ankündigte und weiterhin mehr als 100 Geiseln in ihrer Gewalt hat, bezeichnete Recep Tayyip Erdogan als »Befreiungsgruppe«.

Antisemitische Verschwörungstheorie

Reinen Antisemitismus demonstrierte Erdogan, als er den Juden indirekt vorwarf, der Terrorismus liege »in ihrer Natur«. Diese Aussage des türkischen Präsidenten wurde auch von seinen NATO-Partnern in den USA als antisemitisch verurteilt.

»Sie sind Mörder, bis zu dem Punkt, dass sie Kinder im Alter von fünf oder sechs Jahren töten. Sie begnügen sich nur damit, ihr Blut zu saugen«, erklärte Erdogan 2021. Er griff damit selbst auf eine jahrhundertealte, antisemitische Verschwörungstheorie zurück. im

Essay

Ausweg Palästina

Große Teile der Linken sind mit der Komplexität der Gegenwart überfordert. Orientierung suchen sie ausgerechnet im Hass auf den jüdischen Staat. Mit progressiver Politik hat das wenig zu tun

von Jessica Ramczik, Monty Ott  13.09.2025

Sachsenhausen

120 Minuten Holocaust

Angesichts des grassierenden Antisemitismus sollen Schüler zum Besuch einer NS-Gedenkstätte verpflichtet werden. Doch was kann eine Führung vor Ort tatsächlich bewirken?

von Mascha Malburg  13.09.2025

Brüssel

»Gegen EU-Grundwerte«: Kommission verurteilt Festival

Eine Sprecherin der Europäischen Kommission hat den Boykott der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani in die Nähe von Antisemitismus gerückt und scharf verurteilt

von Michael Thaidigsmann  12.09.2025

Belgien

»Ruf unseres Landes beschmutzt«: Premier rügt Gent-Festival

Premier Bart de Wever kritisiert die Leiter eines belgischen Festivals dafür, die Münchner Philharmoniker und ihren Dirigent Lahav Shani ausgeladen zu haben

 12.09.2025

Berlin

Humboldt-Universität will gegen Antisemitismus vorgehen

Präsidentin Julia von Blumenthal sieht ihre Hochschule für künftige Auseinandersetzungen rund um den Nahost-Konflikt gut vorbereitet

von Lukas Philippi  12.09.2025

Kommentar

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  12.09.2025

Nachkriegsjustiz

Verhandlung über Massenmord: Vor 80 Jahren begann der Belsen-Prozess

Fünf Monate nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen erhob ein britisches Militärgericht in Lüneburg Anklage gegen die Täter. In einer Turnhalle begann damit vor 80 Jahren der erste große NS-Kriegsverbrecherprozess in Deutschland

von Karen Miether  12.09.2025

Belgien

Deutsche Botschaft beendet Partnerschaft mit Gent-Festival

Die Deutsche Botschaft in Brüssel hat nach der Ausladung der Münchner Philharmoniker ihre Zusammenarbeit mit dem Flandern-Festival in Gent eingestellt

von Michael Thaidigsmann  11.09.2025

Debatte

Zentralrat: Ausladung Shanis ist »fatales Signal«

Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, trete die Demokratie mit Füßen

 11.09.2025