Olympia 72

Beauftragter gegen Antisemitismus wendet sich an Bundeskanzler Scholz

Spaenle hat einen Brief an Bundeskanzler Scholz (SPD) geschrieben, in dem er als Modell die Entschädigungszahlungen nach dem Terroranschlag von Lockerbie im Jahr 1988 vorschlägt. Foto: IMAGO/Christian Spicker

Wenige Tage vor der Gedenkfeier zum Olympia-Attentat von 1972 hat sich der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle (CSU) erneut um eine Lösung im Streit um die Entschädigungszahlungen an die Familien der Opfer stark gemacht.

Spaenle habe einen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geschrieben, in dem er als Modell die Entschädigungszahlungen nach dem Terroranschlag von Lockerbie im Jahr 1988 vorschlägt, teilte er am Sonntag mit. In dem Schreiben fordert er den Bundeskanzler auf, noch vor dem Gedenken am 5. September eine einvernehmliche Lösung mit den Familien der Opfer zu finden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Mitverantwortung des damaligen libyschen Regimes am Anschlag von München stehe international außer Frage, schrieb Spaenle. Kernpunkt des Modells ist die Freigabe eingefrorener Mittel des für den Anschlag verantwortlichen Gaddafi-Regimes durch die Vereinten Nationen zur Entschädigung der Opferfamilien. «Vorgehen, Höhe und Modell bieten sich für die Lösung der Entschädigungsfrage im Fall des Olympia-Attentats an», argumentierte Spaenle.

Der Antisemitismusbeauftragte wirft der Bundesrepublik im Zusammenhang mit dem Attentat «Staatsversagen erster Ordnung» vor und fordert, Deutschland müsse seiner historischen Verantwortung gerecht werden und die Angehörigen der Terroropfer angemessen entschädigen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei den Entschädigungszahlungen zum Lockerbie-Anschlag wurden laut Schreiben pro Opfer später zehn Millionen US-Dollar ausgezahlt. Spaenle zufolge gibt es eine internationale diplomatische Initiative zur Zahlung der Entschädigungen aus den eingefrorenen Mitteln des Gaddafi-Regimes. Die Bundesregierung weigere sich aber, diesen Schritt zu gehen.

Das Attentat palästinensischer Terroristen auf die israelische Olympia-Mannschaft in München jährt sich am 5. September zum 50. Mal. Bei den Olympischen Sommerspielen hatten palästinensische Terroristen in der bayerischen Landeshauptstadt die israelischen Sportler überfallen, zwei Menschen getötet und neun Israelis als Geiseln genommen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Sie verlangten von Israel die Freilassung von palästinensischen Terroristen und von Deutschland die Freilassung der RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof. Ein Befreiungsversuch der Geiseln durch deutsche Sicherheitsbehörden scheiterte. Am Ende starben alle Geiseln, ein Polizist und fünf Terroristen. epd

Spionage-Skandal

Außenminister Wadephul bestellt iranischen Botschafter ein

Der CDU-Politiker rief außerdem zum Schutz von Juden in Deutschland auf

 01.07.2025

Berlin

Ausstellung »Die Nazis waren ja nicht einfach weg« startet

Die Aufarbeitung der NS-Zeit hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wendungen genommen. Eine neue Ausstellung in Berlin schaut mit dem Blick junger Menschen darauf zurück

von Lukas Philippi  01.07.2025

Kirchen

Theologe Staffa kritisiert Apartheidsbeschluss des Weltkirchenrates

Der Apartheidsvorwurf sei einfach falsch, sagte der christliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

von Stephan Cezanne  01.07.2025

Berlin

Schuster: Vernichtungsfantasien des Mullah-Regimes gegen Israel und Juden nicht mehr kleinreden

In Dänemark wurde ein Spion festgenommen, der für den Iran jüdische und pro-israelische Ziele ausspioniert haben soll - darunter auch den Zentralrat der Juden

 01.07.2025

Festnahme

Spion soll für Iran jüdische Einrichtungen in Deutschland ausgespäht haben

Der Tatverdächtige wurde in Dänemark festgenommen

von Nils Kottmann  01.07.2025 Aktualisiert

USA

82-Jährige stirbt nach Angriff von Boulder

Die Frau erlag ihren schweren Verletzungen. Die Anklage gegen den Täter soll nun erweitert werden

 01.07.2025

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Debatte

Anti-Israel-Parolen: USA entziehen britischer Band Visa

Ein britischer Festivalauftritt mit israelfeindlichen Parolen wird live von der BBC übertragen. Der Sender steht unter Druck – und die USA kündigen an, der Band die Einreise zu verweigern

 30.06.2025

Interview

Nuklearforscher: »Das iranische Atomprogramm neu aufzubauen, wird Jahre dauern«

Georg Steinhauser über die israelischen und amerikanischen Schläge gegen Atomanlagen im Iran, die Eigenschaften von Uran-235 und mögliche Szenarien für die Zukunft

von Michael Thaidigsmann  30.06.2025