Die Afrikanische Union hat den Ausschluss einer israelischen Diplomatin von einem Gipfeltreffen afrikanischer Staaten am Sonntag gerechtfertigt. Die Diplomatin Scharon Bar-Li war am Samstag während eines Treffens von afrikanischen Staats- und Regierungschefs in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba von Sicherheitsbeamten aus dem Saal geführt worden.
Sie hatte nach Angaben einer AU-Sprecherin keine Zugangsberechtigung. Israels Beobachterstatus wird seit Monaten innerhalb der AU heiß debattiert.
Die Diplomatin sei »ordnungsgemäß ausgeschlossen worden«, da sie weder zu dem Gipfel eingeladen worden sei noch eine Akkreditierung gehabt habe, teilte die Sprecherin der zuständigen AU-Kommission am Sonntag auf Twitter mit.
Der Vorsitzende der Kommission, Moussa Faki Mahamat, hatte Israel 2021 Beobachterstatus gewährt. Dies wird von Mitgliedsländern wie Südafrika und Algerien infrage gestellt. Nun soll ein Ausschuss den Status klären.
Südafrika begrüßte den Ausschluss der israelischen Vertreterin. Regierungssprecherin Mahlongi Bhongu-Motsiri nannte Israel einen »Apartheidstaat«. »Nur eine Zwei-Staaten-Lösung kann den Nöten ein Ende bereiten, die die Palästinenser durch die israelischen Streitkräfte erleiden«, sagte Bhongu-Motsiri.
Israels Außenministerium teilte mit, den Vorfall sehr ernst zu nehmen. Es gebe in der AU eine klare Mehrheit, die einen Beobachterstatus für Israel unterstütze. Der Afrikanischen Union gehören insgesamt 55 Länder an. dpa