Anschlag vor Synagoge

»Ein Schritt zurück«

Hamburgs 2. Bürgermeisterin Katharina Fegebank (l.) und Rabbiner Shlomo Bistritzky Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Der Landesrabbiner der Stadt Hamburg, Shlomo Bistritzky, hat den Anschlag vor der Synagoge »als einen Schritt zurück« bezeichnet.

»In den vergangenen Jahren haben wir in Hamburg sehr viel an jüdischem Leben aufgebaut: Schule, Kindergarten, Jugendarbeit«, sagte Bistritzky nach einem Treffen mit Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin, Katharina Fegebank (Grüne), am Montag.

Anschlag »So ein Anschlag, auch, wenn er von einem Einzeltäter verübt wurde, bringt uns einen Schritt zurück. Weil die Menschen sich überlegen, ob sie kommen sollen oder nicht«, sagte der Landesrabbiner.

Das sei für die Gemeinde eine große Schwierigkeit. Trotzdem sollen alle anstehenden jüdischen Veranstaltungen wie geplant stattfinden.

TAt Ein junger Mann war am Sonntagnachmittag vor dem Betreten der Synagoge von einem Deutschen mit einem Klappspaten angegriffen und am Kopf verletzt worden.

Das Motiv des 29 Jahre alten Tatverdächtigen mit kasachischen Wurzeln war zunächst unklar. Polizei und Generalstaatsanwaltschaft werten den Angriff als versuchten Mord – mutmaßlich aus Judenhass.

»Terroranschlag« Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Hamburg, Philipp Stricharz, hat den Angriff vor der Synagoge am Sonntag als »Terroranschlag« bezeichnet. »Es mag sich um einen psychisch verwirrten Einzeltäter gehandelt haben. Aber dieser verwirrte Einzeltäter wird seinen Hass irgendwo herhaben, möglicherweise aus dem Internet«, sagte Stricharz nach dem Treffen. »Wenn Millionen Menschen mit so einem Hass berieselt werden, dann wird sich immer ein verwirrter Einzeltäter finden, der so eine Tat begeht.«

Für die Jüdische Gemeinde sei das inakzeptabel. »Es muss möglich sein, ohne Verletzung und ohne Belästigung unsere Einrichtungen zu besuchen und das jüdische Leben zu begehen.« Hamburg brauche jetzt zügig einen Antisemitismus-Beauftragten, der das durchsetze. dpa

Akaba/Jerusalem

Merz zu Nahost-Reise aufgebrochen: Antrittsbesuch in Israel 

Das Renten-Drama ist überstanden, jetzt geht es für den Kanzler erstmal ins Ausland. Heute und morgen steht ein besonderer Antrittsbesuch auf seinem Programm

 06.12.2025

Wien

EBU: Boykott hat keine Folgen für Finanzierung des ESC 2026

Der Gesangswettbewerb steht unter Druck. Die Boykott-Welle hat laut der Europäischen Rundfunkunion aber keine Auswirkungen auf dessen Finanzierung. Es werden aktuell rund 35 Staaten erwartet

 05.12.2025

Offenbach

Synagoge beschmiert, Kinder durch Graffiti eingeschüchtert

Rabbiner Mendel Gurewitz: »Ich war der Meinung, dass wir hier in Offenbach mehr Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben als etwa in Frankfurt oder in anderen Städten.«

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Washington D.C.

Trump plant Übergang in Phase II des Gaza-Abkommens

Der nächste große Schritt erfolgt dem Präsidenten zufolge schon bald. Ein »Friedensrat« soll noch vor Weihnachten präsentiert werden

 05.12.2025

Berlin

Linken-Chef empört über Merz-Reise zu Netanjahu

Jan van Aken regt sich darüber auf, dass er Bundeskanzler Ministerpräsident Netanjahu treffen wird

 05.12.2025

Köln

Trotz Kritik: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

»Keine Auszeichnung für Propaganda und Antisemitismus« steht während der Preisvergabe auf einem Transparent, das Demonstranten vor dem WDR-Funkhaus tragen

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025